Quelle: eKapija | Freitag, 05.01.2018.| 23:59
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Öffentliche Parkgaragen könnten Lösung für den Parkplatzmangel in Novi Sad sein - Teuere Investitionen lohnen sich langfristig, benötigen aber staatliche Zuschüsse

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Abbildung (FotoLaszlo66/shutterstock.com)
Pkw-Fahrer in Novi Sad sind bereit, ihre Autos in 200-500 m entfernten Parkgaragen zu parken, und dafür max. 3.000 Dinar zu zahlen. Wenn es um die Innenstadt geht, parken sie dort nur sehr kurz (50%), und geschäftliche Verpflichtungen sind der häufigste Grund dafür (30%), warum man mit dem Auto in das Stadtzentrum fährt.

Das sind nur einige Indikatoren, welche Stadtplaner und Verkehrsexperte durch Umfragen und Analysen festgestellt haben. Der Parkplatzmangel in Novi Sad hat in einigen Stadtteilen fast kritisches Niveau erreicht und lässt sich nur durch den Bau von Parkgaragen lösen. Dies muss man nur unter Berücksichtigung aller Kriterien und Auswirkungen auf den Raum und die Umwelt wie auch den gründlichen Voraussetzungen der modernen Stadtplanung tun, behaupten Experten des öffentlichen Unternehmens Urbanizam und der Technischen Hochschule in Novi Sad.

Als Vorbereitung für die Erstellung eines Bebauungsplans für Parkgaragen in Novi Sad wurde eine Analyse der öffentlichen Parkgaragen durchgeführt und auf dem 26. Internationalen Salon der Stadtplanung in Nis präsentiert. Das Hauptziel der Analyse war die Registrierung der vefügbaren Parkplätze und die Bestimmung der notwendigen Kapazitäten.

- Wir wollten die Kriterien bestimmen und öffentliche Parkgaragen verteilen. Unser Bebauungsplan für das Territorium von Novi Sad sieht insgesamt 50 Standorte vor. Das Entwicklungskonzept beruht auf der Einstellung, dass Fußgänger, Radfahrer und öffentliche Verkehrsmittel absoluten Vorrang haben müssen - sagte Aleksandar Panjkovic, selbstständiger Infrastrukturplaner im öffentlichen Unternehmen Urbanziam in Novi Sad gegenüber dem Portal eKapija.

In der Analyse sind bekannte Standorte in Novi Sad genannt, wo der Bau solcher Parkgaragen nach gültigen Flächennutzungsplänen bereits vorgesehen ist. Bisher wurde aber keine konkrete Analyse durchgeführt, um die Bedingungen für die Umsetzung solcher Pläne zu prüfen und die Garagen, eventuelle, an die Umgebung anzupassen.
Die Umfrage hat, unter anderem erwiesen, wie weit die Bewohner von Novi Sad zu ihrem Parkplatz zu Fuß gehen und wie viel sie für das Parken zahlen würden.

- Die Umfrage hat erwiesen, dass Bürger in den am stärksten gefährdeten Bezirken bereit sind, max. 350 m bis zum Parkplatz zu Fuß zu gehen. Wenn es um Preise geht, dort wo Parkhäuser für den ganzen Wohnblock geplant sind und Parkplätze monatlich zu zahlen sind, haben wir festgestellt, dass der Betrag von 3.000 Dinar für die meisten akzeptabel wäre, und es gab auch diejenigen, die etwa mehr zahlen würden. Es ist leicht zu verstehen, in Hinsicht darauf, dass diese Menschen manchmal bis zu 15 Minuten nach einem freien Parkplatz suchen müssen. Und das kostet sowohl Zeit, als auch Geld - erklärt Aleksandar Panjkovic.

Zum ähnlichen Ergebniss sind Experten der Abteilung für Verkehr der Technischen Hochschule in Novi Sad gekommen. In einem Gespräche mit eKapija erklärt Professor Zoran Papic, dass ihre Umfrage unter potenziellen Nutzern öffentliche Parkgaragen zeigt, dass man 5-6 Minuten zum Parkplatz zu Fuß gehen würde.

- In der Innenstadt gibt es praktisch keinen Standort für den Bau von Wohnblock-Garagen für Bewohner, aber wir ahben einige identifiziert, die sich für den Bau von öffentlichen Parkgaragen eignen und das Problem mit dem Parkplatzmangel teilwese lösen können. Die Analyse, die wir im Rahmen von Smart Plan Novi Sad im Juni 2017 durchgeführt haben, erwies, dass man in der Innenstadt vorwiegend max. eine Stunde parkt. Die Kapazitäten sind von den frühen Morgenstunden maximal ausgelastet - unterstreicht Professor Papic.

Die Angaben weisen auf eine hohe Frequenz - rund 10 Autos werden täglich auf einem Parkplatz geparkt. Geschäftliche Verpflichtungen werden am häufigsten als Grund genannt - in ca. 30% der Fälle, fügt er hinzu.

Private Parkgaragen kaum rentabel

Die Experten des öffentlichen Unternehmens JP Urbanizam Novi Sad haben mit Geschäftsleitern der bestehenden privaten Parkgaragen in Novi Sad gesprochen. Derzeit gibt es, laut Worten von Aleksandar Panjkovic, zwei private Parkgaragen, eine "halbprivate" und ein vorläufiges Parkhaus.

- Die Geschäftsleiter der bestehenden privaten Parkgaragen in Novi Sad behaupten, kaum rentabel zu sein. Ihre Kapazitäten sind zwischen 40 udn 60% ausgelastet. Es scheint aber auch, dass sie sich nicht besondes viel um das Marketing bemühen, um mehr Kunden anzuziehen. Ihr Interesse ist aber vielleicht auf der anderen Seite, weil sie am gleichen Standorten Ladenlokale vermieten, und dadurch Gewinn erzielen - sagt Panjkovic gegenüber eKapija und unterstreicht, dass es keien Anreize oder Steuererleichterungen auf der kommunalen Ebene für solche Unternehmen gibt.

(Fotochaoss/shutterstock.com)
- Wir sind der Meinung, dass man Investoren bestimmte Erleichterungen, und Bürgern sogar Anreize für das Parken in solchen Garagen bieten sollte, eine Art Zuschüsse - so Panjkovic.

Anhand der wirtschaftlichen Analyse der Rentabilität der Investitionen in öffentliche Parkgaragen schlossen die Stadtplaner aus Novi Sad, dass in Zonen, wo das Problem mit dem Parkplatzmangel besonders ausgeprägt ist, man größere öffentliche Parkgaragen mit mehr als 300 Parkplätzen planen sollte. Im Unterschied zu ihnen, ist Professor Papic der Meinung, dass der Bau von mehreren kleineren Parkgaragen eine bessere Lösung für die Innenstadt wäre.

Die Stadtplaner glauben auch, dass sich finanzielle Ergebnisse öffentlicher Parkgaragen durch Planung von anderen Räumlichkeiten bzw. Ladenlokalen verbessern lassen.

- Wir haben in dieser Analyse bestimmte Empfehlungen für die bessere Auslastung von Kapazitäten geboten, die bei privaten Parkgaragen bei rund 50% liegt. Die Garage stellt eine sehr teuere Investition, die sich deshalb nur langfristig lohnt. Die Rentabilität hängt von der Anzahl der Parkplätze direkt ab - unterstreicht Aleksandar Panjkovic.

Er erinnert aber auch an noch einen wichtigen Aspekt: Dass jede Parkgarage in Novi Sad auf den Widerstand der Bürger stößt, weil sie ihren Alltag stört, nicht nur visuell, sondern auch durch ihre Funktionsweise".

- Es scheint manchmal, dass sie Garagen vielmehr als eine Kfz-Werkstatt in vollem Betrieb vorstellen, die die Luft verschmutze. Wir haben graphische Lösungen vorbereitet, vom Standort, über 3D-Darstellungen und Möglichkeiten für die Anpassung an die Umgebung vorbereitet. Wir haben, außerdem versucht, die letzte Etage mit einem Flachdach ganz oder teilweise zu begrünen - so beschreibt Panjkovic mögliche Lösungen.

Neben den ökologischen Vorteilen bieten Parkgaragen auch mehr Sicherheit für Fahrer, sie senken den Kraftstoffverbrauch, schützen Autos vor Regen, Schnee und Eis. Man sollte deshalb die Lösungen, die schon lange überall in der Welt angewandt werden, möglichst schnell in Novi Sad implementieren, sagte Panjkovic am Ende.

Marko Andrejić

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