Quelle: eKapija | Donnerstag, 27.06.2013.| 16:41
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"Egis" wartet auf Belgrad, die Hauptstadt auf die Regierung - Ein optimistischer Blick auf die Belgrader U-Bahn, dessen Baubeginn 2015 erwartet wird

Die Idee der Belgrader Untergrundbahn wurde schon mehrmals erfolglos ins Leben gerufen, aber der letzte Versuch scheint am wahrscheinlichsten zu sein. Der Bau eines der wichtigsten infrastrukturellen Objekte in der serbischen Hauptstadt, das noch in 70er Jahren des 20. Jhs zum Projekt der höchsten Priorität erklärt wurde, sollte spätestens in zwei Jahren beginnen. Das hat gestern der Belgrader Bürgermeister Dragan Djilas angekündigt.

- Mit der Unterstützung des Staates, und wir benötigen seine Haftung für ein riesengroßes Projekt wie dieses, könnte der Bau der ersten U-Bahnlinie von Neu Belgrad bis Vukov spomenik in 24 Monaten beginnen - sagte Djilas im Belgrader Parlament.

Aufgrund eines zwischenstaatlichen Abkommens sollte Frankreich für den Erwerb von Zügen und der elektrischen Ausstattung für die U-Bahn zahlen, während der Bau mit einem Kredit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) zu finanzieren ist.

Djilas sollte sich in dieser Woche in Frankreich mit Vertretern der Unternehmen treffen, die den Plan für den Bau der Belgrader U-Bahn erstellen.

- Die französische Firma "Egis", die eine Durchführbarkeitsstudie für die erste U-Bahnlinei in Belgrad erstellt hatte, ist für den Ideenentwurf und die Wirtschaftlichkeitsrechnung zuständig. Erst dann können wir die Verhandlungen über die Bedingungen des EBRD-Kredits aufnehmen - sagte der Belgrader Bürgermeister.

Die erwähnte Studie von "Egis" wurde im November 2012 im Belgrader Stadtparlament akzeptiert. Sie enthält mehrere Szenarien für den Bau der U-Bahn in Belgrad, mit verschiedenen technischen Eigenschaften bestimmter Teilstrecken und Baukosten.

Die Studie bietet Richtlinien für die Erstellung eines Plans der ersten, 14 km langen U-Bahnlinie. Das ganze U-Bahnnetz sollte 41 km lang sein. Die Studie zeigt, dass dieses System eine Kapazität von max. 18.000 Passagieren mit 70 m langen Zügen und sogar 24.000 Fahrgästen mit Zügen von 90 m haben würde.

Firmensitz von "Egis" in Paris
Firmensitz von "Egis" in Paris

Die erste U-Bahnlinie würde die Straßen Ustanicka (Altstadt) und Tvornicka in Zemun verbinden. Sie solte 12,2 km lang sein plus ein 2,6 km langes technisches Gleis, das von der Remise am Boulevard Zorana Djindjica bis zum Wohnblock 66 führen sollte.

Die Stadt erwartet die Bildung einer Arbeitsgruppe mit Vertretern Frankreichs, Serbiens und der Stadt Belgrad, als Voraussetzung für die Fortsetzung der Realisierung der zweiten Phase der französischen Spende. Man hat auch mit der Vorbereitung der Angaben für die präzisere Bestimmung von Trassen und Einzelheiten für andere U-Bahnlinien begonnen.

Dass französische Unternehmen von der weiteren Realisierung des Projekts der Belgrader U-Bahn überzeugt sind, sah auch die Berichterstatterin des Wirtschaftsportals "eKapija" ein, die Anfang Juni, gemeinsam mit anderen Kollegen aus Serbien, eine von der französischen Botschaft in Belgrad veranstaltete Studienreise durch Frankreich machte.

- Unser Unternehmen blickt optimistisch auf die Realisierung des Projekts der Belgrader U-Bahn in der Zukunft. Wir sollten die zweite Phase, die Erstellung eines Ideenentwurfs, in einigen Monaten starten, spätestens bis 2013 - sagte uns Vincent Lapouble, Regionaldirektor des Unternehmens "Egis" für Balkan.

Auf die Frage von "eKapija", wie sie sich für eine Lösung entschieden, ganz anders im Vergleich zu Vorschlägen anderer Unternehmen vor einigen Jahren, die den Bau einer Stadtbahn vorgeschlagen haben, antworteten Vertreter von "Egis":

- Wir haben nach einer Zwischenlösung gesucht, nach etwas zwischen der Straßenbahn und der "schweren" U-Bahn. Es war nicht leicht eine entsprechende Lösung für die Belgrader U-Bahn zu finden, vor allem wegen eines abwechselungsreichen Geländes. Die Belgrader U-Bahn wird am meisten der U-Bahn in Lyon hneln - sagte man in "Egis".

Es ist auch immer gewisser, dass das französische Unternehmen "Alstom" an der Realisierung des Projekts der Belgrader U-Bahn teilnehmen könnte. Belgrad hat noch Ende 2011 ein Verständnismemorandum mit diesem Unternehmen unterzeichnet. Das Unternehmen, das fast jede vierte U-Bahn in der Welt ausgestattet hat, könnte Züge und elektrische Ausstattung auch für unsere Untergrundbahn liefern.

Wir erführen im Sitz des Unternehmens in Frankreich, das sie mit der Teilnahme an diesem Projekt rechnen, aber auch, dass sie momentan auf die Vollendung der zweiten Phase des Projekts und auf Ergebnisse der Verhandlungen über die Finanzierung des ganzen Projekts zwischen der Stadt Belgrad und der Regierung Frankreichs warten.

U-Bahn in Lyon
U-Bahn in Lyon

Die erste U-Bahnlinie sollte, früheren Ankündigungen zufolge, 2017 eröffnet werden. Nach der jüngsten Umplanung sollte man nicht vor 2019 mit der U-Bahn in Belgrad rechnen, und das nur, wenn man sich über die Realisierung der zweiten Phase einigt. Die Investitionen in die Belgrader U-Bahn könnten 600 Mio. Euro erreichen.

Ideen und Möglichkeiten

Mangel an politischem Willen wird oft als einer der Hauptgründe dafür genannt, dass man den Bau der U-Bahn schon mehrmals aufgegeben hat. Die Realisierung eines so großen infrastrukturellen Objekts übertrifft die Dauer eines Mandats und wie man in einem der Internetformen kommentiert hat: "Die Wähler können die Bauarbeiten unter der Erdoberfläche nicht sehen, eine Brücke ist viel auffallender".

Verschiedene Projekte wurden überlegt: von der Modernisierung des bestehenden Straßenbahnnetzes, über klassische Straßenbahnen, klassische U-Bahn bis Stadtbahn. Alle Lösungen hatten sowohl Vor- als auch Nachteile. Allen von ihnen ist gemeinsam, dass keines dieser Projekte den Baubeginn erlebt hat.

Bis nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die serbische Hauptstadt nicht so viel Bewohner, weshalb eine U-Bahn völlig unnötig wäre. Ende der 60er Jahren wurde das erste Konzept der Belgrader U-Bahn aus dem Feder von Savo Janjic, Projektant des Belgrader Eisenbahnknotenpunktes, veröffentlicht.

Miodrag Ferencak, bekannter Stadtplaner, erklärt in einem Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija", dass dieses Konzept drei Zweigen vorsah, die sich unter dem Platz der Republik kreuzten.

- Dieses Konzept sieht logisch aus, ist aber nicht durchführbar. Die bestmögliche Lösung ist jene mit einem System der getrennten direkten Linien mit eigenen Remisen an Enden. Parallel zur Veränderung des Raumplans 1971 sollten Ideen für die Untergrundbahn gegeben werden. Eine britische Firma hat damals eine Durchführbarkeitsstudie erstellt, die die U-Bahn nur in der Altstadt vorsah - erklärt unser Gast.

Diese Studie wurde nicht akzeptiert, bzw. man hat den Raumplan mit einen Abänderungsantrag beschlossen, dass das System des öffentlichen Verkehrs eine offene Frage bleibt.

Suzana Obradović

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