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Antti Peltomaki, Europäische Kommission - Unternehmertum in Serbien über dem EU-Durchschnitt

Quelle: eKapija Freitag, 04.03.2016. 01:39
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Antti PeltomakiAntti Peltomaki

Serbien setzt "Small Business Act", eine Initiative für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) um, die einen politischen Rahmen zur besseren Ausnutzung des Wachstums- und Innovationspotenzials kleiner und mittlerer Unternehmen schaffen soll. Er soll die Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union (EU) nachhaltig verbessern und den Übergang zu einer wissensbasierten Wirtschaft ermöglichen. Ihre Klein- und Mittelstandsunternehmen sollten auch von der Teilnahme Serbiens am COSME-Programm profitieren. Das Land bemüht sich bereits über dem EU-Durchschnitt um die Förderung des Unternehmertums und hat 2016 zum "Jahr des Unternehmertums" erklärt. Alles das bildet eine solide Grundlage in der Region mit einem enormen unternehmerischen Potenzial.

Das hat Antti Peltomaki, stellvertretender Generaldirektor des Direktorats der Europäischen Kommission für Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und Klein- und Mittelstandsunternehmen für das Unternehmertum in Serbien und auf dem Balkan, für seine Etnwicklungsgrad und seine Entwicklungsrichtung gesagt. In einem exklusiven Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija" per E-Mail erzählt Peltomaki von den Plänen der Europäischen Kommission 2016 im Bereich des Unternehmertums, von Förderprogrammen für serbische Unternehmen, junge Unternehmer und von der Bedeutung des unternehmerischen Ausbildung.

- Wir werden uns in diesem Jahr maximal darum bemühen, besondere Zielgruppe zu erreichen, wie z.B. Frauen, die ihr unternehmerisches Potenzial oft nicht genug nutzen. Wir bereiten eine europäische Plattform vor, die Frauen bei der Existenzgründung und Unternehmensführung und -entwicklung unterstützen sollte. Die Online-Plattform wird ihnen die Ausbildung, Mentorin, Ratschläge und die Vernetzung helfen. Wir möchten ihnen auch den Zugang zu alternativen Finazierungsquellen durch Aufbau eines Frauennetzwerks von Business Angels helfen.

Die Europäsiche Kommission beschäftigt sich mit vielen anderen Herausforderungen für europäische KMUs und Start-ups, einschließlcih einer zweiten Chance für gescheiterte Unternehmer. Die Strategie des einheitlichen Marktes, die im Oktober beschlossen wurde, beschäftigt sich mit der Zahlungsunfähigkeit und empfiehlt die Bildung eines Europäischen Netzwerks für Frühwarnung und Unterstützung von Unternehmen, das ihnen helfen würde, den Konkurs zu vermeiden, oder die Folgen eines geschäftlichen Misserfolgs zu mildern.

Die Kommission wird auch eine öffentliche Diskussion starten, um andere Maßnahmen für die Verbesserung des Geschäftsumfelds für die Gründung und Entwicklung von Unternehmen in Europa zu identifizieren - so Peltomaki.

eKapija: Wie weit ist die Umsetzung des Aktionsplans Unternehmertum 2020 der Europäischen Kommission fortgeschritten?

- Der größte Teil der Aktionen im Zuständigkeitsbereich der Kommission sind gestartet und verlaufen nach Plan. Große Fortschritte sind in Bereichen wie z.B. die unternehmerische Kultur, das digitale Unternehmertum und Frauen-Unternehmertum gemacht.
Eine breite Palette von Aktivitäten zu unternehmerischer Initiative werden von den einzelnen EU-Mitgliedern durchgeführt. Einige von ihnen haben ihre Nationalen Aktionspläne beschlossen. Die Zusammenarbeit zwischen europäischen Ländern durch Peer-Education und Austausch, die die Staatsverwaltung einschließen, hat Potenzial, bei der Entwicklung von neuen nationalen Strategien für unternehmerische Initiative oder bei der Verbesserung der bestehenden zu helfen. Ein gutes Beispiel für die transnationale Zusammenarbeit ist das Südosteuropäisches Zentrum für unternehmerisches Lernen (South East European Centre for Entrepreneurial Learning – SEECEL). Dank der Hilfe der Europäischen Kommission kan dieses Zentrum acht Länder in der Balkan-Region einschließlich Serbien helfen, ihre Aktivitäten für die Förderung der unternehmerischen Ausbildung und des Frauen-Unternehmertums zu entwickeln.

eKapija: Welche Förderprogramme stehen serbischen Unternehmern derzeit zur Verfügung?

- Es gibt einige Möglichkeiten für Unternehmen, Vorteile der EU-Unterstützung durch Heranführungshilfe zu spüren. Am wichtigsten ist das COSME-Programm mit einem Budget von 2,3 Mrd. EUR, das die Gründung und Entwicklung von wettbewerbsfähigen europäischen KMU unterstützt. Serbien hat sich dem Programm 2016 angeschlossen, was Unternehmen aus euerem Land ermöglicht, die Vorteile der Finanzinstrumente von COSME zu nutzen: Kreditgarantien und Kapital für das weitere Wachstum. Kreditinstitute in Serbien können neue Produkte für die Finanzierung aller Arten von Klein- und Mittelstandsunternehmen entwickeln, die bisher nur schwer zu Finanzierungsquellen kommen konnten.

Unternehmer werden, außerdem, den Zugang zum "Erasmus für junge Unternehmer" (Erasmus for Young Entrepreneurs) haben. Es handelt sich um ein grenzüberschreitendes Programm, das den Austausch von unternehmerischen und Managementerfahrung erleichtert. Anfängern oder ein potenzieller Unternehmern wird auf diese Weise die Möglichkeit gegeben, einige Zeit mit einem erfahrenen Unternehmer zu verbringen, der ein Klein- oder Mittelstandsunternehmen in einem anderen Land führt.


eKapija: In welchen Bereichen könnten serbische KMU noch die Heranführungsphase des EU-Beitritts Serbiens nutzen?


- Ein konkretes Angebot für Unternehmen in Serbien ist auch das Netzwerk der Europäischen Kommission zur Unterstützung von Unternehmen und Innovation "Enterprise Europe Network" (EEN) mit 600 Partnern in mehr als 50 Ländern, mit dem Ziel Kooperationen, Technologietransfer und strategische Partnerschaften für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) zu unterstützen. EEN hat Büros in Belgrad, Novi Sad, Niš, in der Wirtschaftskammer Serbien, an Universitäten und im Institut "Mihajlo Pupin".


Serbien kann auch Dienstleistungen nutzen, die allen europäischen KMU zur Verfügung stehen und durch Programme der EU finanziert werden: Unterstützung im Zusammenhang mit geistigen Eigentumsrechte in China, Südostasien und Lateinamerika, oder Zentrum "EU-Japan" in Tokio, das serbischen Unternehmen bei Exporten nach Japan helfen kann.


Die Europäische Kommission organisiert am 8. und 9. März in Belgrad eine Veranstaltung, an der man die Möglichkeiten für die EU-Finanzierung präsentieren sollte - "EU Acces to Finance day" - gemeinsam mit der Stadtverwaltung. Es handelt sich um eine gute Gelegenheit dafür, auf das COSME-Programm und andere verfügbare Programme in Serbien aufmerksam zu machen.

eKapija: Die Organisation "Errungenschaften von Jugendlichen in Serbien" veranstaltete vor kurzem eine Podiumdiskussion über "Jugend-Unternehmen" als eine neue Unternehmensform in Serbien, die jungen Unternehmern am Anfang der Existenzgründung helfen sollte. Wie finden Sie die Position der jungen Unternehmer in Serbien und mit welcher Unterstützung können sie von der eU rechnen.
- Das Unternehmertum von Jugendlichen wird die Konjunktur und Innovationen in diesem Land erheblich beeinflussen. Junge Unternehmer nehmen besonders gut neue Möglichkeiten am Markt wahr. Sie können innovative Organisationsmodelle und neue Perspektiven auf den Markt bringen.
Die Kommission verfügt über eine Reihe von Instrumenten für die Förderung von jungen Unternehmern, ausgehend von Bildungsprogrammen und Trainings, über den Zugang zu Finanzierungsquellen und Mentoren in der frühen Phase bis zur Verbreitung bewährter Praktiken innerhalb der öffentlichen Verwaltung.
Der Aktionsplan "Unternehmertum 2020" fokusiert sich auf die unternehmerische Ausbildung in Schulen und an der Universität: die EU-Programme wie COSME und Erasmus+ unterstützen die Durchführung von konkreten Aktionen. Das interessanteste EU-Chance, die Unternehmer direkt nutzen können ist "Erasmus für junge Unternehmer", ein Programm, das den Austausch mit erfahrenen Unternehmern aus anderen Ländern unterstützt. Das Programm wird bereits in Serbien umgesetzt, durch unser Büro an der Uni in Novi Sad.

Finanzinstrumente, die im Rahmen der Programme COSME und "Horizont 2020" zur Verfügung stehen, erleichtern junen KMU und Start-ups den Zugang zu seriösen Fiannzierungsquellen, meistens durch Kreditgarantien und riskantes Kapital. Das EU-Beschäftigungsprogramm und gesellschaftliche Innovationen erleichtert jungen Menschen, die ein eigenes Business starten oder entwickeln möchten, den Zugang zur Mikrofinanzierung.
Ich möchte hier auch den jährlichen EU-Wettbewerb für gesellschaftliche Innovationen (European Social Innovation Competition) erwähnen. Wir möchten durch diese Initiative junge Innovatoren für wegweisenden Ideen belohnen, die sich mit geselslchaftlichen Problemen beschäftigen.
Marko Andrejić
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