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Deutsche Unternehmen zufrieden mit Arbeitskräften in Serbien, kritisieren zu langsame Reformen - 92% der Befragten würden wieder in Serbien investieren

Quelle: eKapija Freitag, 11.04.2014. 09:28
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Podeli


Mitgliedsunternehmen der Deutsch-Serbischen Wirtschaftsvereinigung bekräftigen ihre Beschäftigungs- und Investitionsbereitschaft und wollen zur Verbesserung des Wirtschaftsstandorts Serbien beitragen. Die Forderungen an die serbische Regierung nach Rechtssicherheit, Berechenbarkeit der Wirtschaftspolitik, Korruptionsbekämpfung, Effizienz der öffentlichen Verwaltung und der Arbeitsgesetzreform bleiben bestehen. Bei positiver Geschäftslage, steigenden Beschäftigungszahlen und einer großen Zufriedenheit mit serbischen Arbeitskräften würden 92% der befragten Unternehmen wieder in Serbien investieren.

Das sind die Ergebnisse der jährlichen Konjunkturumfrage unter den Mitgliedsunternehmen der Deutsch-Serbischen Wirtschaftsvereinigung, die am 9.04.2014 von Martin Knapp, Delegierter der deutschen Wirtschaft in Serbien, Dr. Ronald Seeliger, Präsident der DSW und Geschäftsführer der Hemofarm a.d. und dem deutschen Botschafter, Herrn Heinz Wilhelm vorgestellt und kommentiert wurden.

Laut der Umfrage hat sich die Einschätzung der allgemeinen Wirtschaftslage in Serbien für 2014 im Vergleich zu 2013 nur geringfügig verbessert. Im Vorjahr schätzten fast 80% der befragten Unternehmen die Wirtschaftslage als schlecht ein. Für 2014 erwarten nur noch 67% eine schlechte wirtschaftliche Lage, sagte der deutsche Botschafter in Serbien Heinz Wilhelm. "Diesjährige Ergebnisse können als Vertrauen in die neue Regierung Serbiens begriffen werden. Wir begrüßen die Tatsache, dass der künftige Ministerpräsiden Aleksandar Vučić umfangreiche Wirtschaftsreformen und die Verabschiedung von 20 Gesetzen im Juni angekündigt hat", erklärte der Botschafter.

Die eigene Geschäftslage bewertet über ein Drittel als gut, fast 60% als befriedigend und nur 4% sehen sich in einer schlechten Lage. Der positive Trend vom letzten Jahr hat sich fortgesetzt. Optimistisch blicken die deutsch-serbische Unternehmen auf das laufende Jahr: Über die Hälfte der Befragten rechnen mit einer Verbesserung ihrer Unternehmenssituation, 40% prognostiziert eine beständige und unveränderte Geschäftslage für Ihr Unternehmen. Nur 6% gehen von einer Verschlechterung im Vergleich zu 2013 aus.


Deutschland ist einer der wichtigsten Handelspartner Serbiens und zählt zu den Top-Investoren in Serbien. Mit einem Zuwachs von 11,7% im Vergleich zum Vorjahr hat der deutsch-serbischen Warenaustausch einen Umsatz von fast 2,8 Milliarden EUR verzeichnet.

Serbische Exporte nach Deutschland stiegen 2013 um 23,8%, unterstrich Martin Knapp, Geschäftsführer der Deutsch-Serbischen Wirtschaftsvereinigung und Delegierter der deutschen Wirtschaft in Serbien.

Martin Knapp, Ronald Seeliger, Heinz WilhelmMartin Knapp, Ronald Seeliger, Heinz Wilhelm

- 370 Unternehmen üben ihre Geschäftstätigkeit in Serbien und beschäftigen mehr als 25.000 Mitarbeiter. Viele von ihnen haben bereits ihre Kapazitäten erweitert und kündigen weitere Investitionen in der folgenden Zeit. 97 Unternehmen nahmen an der diesjährigen Umfrage teil, die höchste Zahl bisher - sagte Knapp.

Die eigene Geschäftslage bewertet über ein Drittel als gut, fast 60% als befriedigend und nur 4% sehen sich in einer schlechten Lage. Der positive Trend vom letzten Jahr hat sich fortgesetzt. Optimistisch blicken die deutsch-serbische Unternehmen auf das laufende Jahr: Über die Hälfte der Befragten rechnen mit einer Verbesserung ihrer Unternehmenssituation, 40% prognostiziert eine beständige und unveränderte Geschäftslage für Ihr Unternehmen. Nur 6% gehen von einer Verschlechterung im Vergleich zu 2013 aus.

Die positiven Geschäftsentwicklungen schlagen sich auch bei den Beschäftigungs- und Investitionsplänen nieder: Fast jedes zweite Unternehmen erwartet höhere Beschäftigungszahlen als im Vorjahr. Bei 45% der Unternehmen werden keine Änderungen in Bezug auf die Beschäftigtenzahl erwartet. Lediglich 8% der Befragten gehen von sinkenden Beschäftigungszahlen in ihren Unternehmen aus. 38% der Unternehmen wollen auch in 2014 mehr investieren. Nur 16 % der Befragten planen ihre Investitionsausgaben zu kürzen.

Beschäftigungs- und Investitionsbereitschaft zeigen im Besonderen Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe mit mehr als 250 Mitarbeitern und einem hohen Exportanteil.

71% der Befragten gehen von einer Steigerung der Lohnkosten zwischen 5 und 10%, jeder fünfte Befragte geht von einer Steigerung der Lohnkosten von über 10% aus.


Bei der Bewertung der Standortfaktoren beklagen die befragten Unternehmen, wie in den Vorjahren, Defizite bei der Rechtssicherheit, die Unberechenbarkeit der Wirtschaftspolitik und der öffentlichen Verwaltung, mangelnde Transparenz bei öffentlichen Ausschreibungen und im Steuersystem sowie bei den Steuerbehörden. Auf die Frage nach den dringendsten Aufgaben der serbischen Regierung formulieren die Unternehmen ihre Forderungen an den Wirtschaftsstandort: Arbeitsgesetzreform, Korruptionsbekämpfung, Verbesserung von Investitionsbedingungen und politische Stabilität wurden am häufigsten genannt.


Eine gute Bewertung erhielten die Standortfaktoren bezüglich der Arbeitnehmer in Serbien: Produktivität und Leistungsbereitschaft der Arbeitnehmer, die Qualifikation der Arbeitnehmer, die Akademische Ausbildung und die Arbeitskosten stoßen auf Zufriedenheit bei den deutsch-serbischen Unternehmen.



Auf die Frage, ob die Unternehmen Serbien wieder als Investitionsstandort wählen würden, antworteten 92% positiv. Damit nimmt Serbien, nach Polen und Estland, den dritten Platz unter den MOE-Staaten ein. Soweit der Blick von innen.

Dr. Ronald Seeliger, Präsident der Deutsch-Serbischen Wirtschaftsvereinigung und Geschäftsführer der Hemofarm a.d. fasste die Ergebnisse der Konjunkturumfrage bei der Pressekonferenz zusammen:

- Abgesehen von allgemeinen Anmerkungen und einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld haben wir im Laufe der Recherche positive Kennzahlen bekommen, die auf die Zufriedenheit der schon anwesenden Investoren, die wieder in Serbien investieren würden hinweisen, während bei den potenziellen Investoren große Skepsis zu merken ist. Gemeinsam für die anwesenden und potenziellen Investoren ist die Unzufriedenheit mit Prozessen und Prozeduren im Bereich der Verwaltung, zu viel Bürokratie und eine Skepsis bezüglich der rechtlichen Sicherheit, was langfristiges Planen nicht erlaubt. Die DSW begrüßt die Bemühungen des serbischen Parlaments, die auf die wirtschaftlichen Reformen und Reformen der Gesetzgebung gerichtet sind, was für die Entwicklung von allen wirtschaftlichen Subjekten, Verbesserung der wirtschaftlichen Umgebung und Anziehung von neuen Investoren von Hauptbedeutung ist. Unsere Vereinigung wird bemüht, auch mit anderen ausländischen Kammern in Serbien, sowie mit anderen lokalen Vereinigungen die Zusammenarbeit zu intensivieren, weil ein gemeinsames Handeln sicherlich den schnelleren und leistungsstärkeren notwendigen Reformen beibringen kann, damit sich das Geschäftsklima in Serbien rasch verbessert.

Im Rahmen der Umfrage, die gleichzeitig in 16 Staaten Mittel- und Osteuropas durchgeführt wurde, wurden die Teilnehmer auch nach ihrer Einschätzung aller anderen MOE-Staaten gefragt. Bei dieser Frage landete Serbien auf dem 12. von 20 Plätzen. Das heißt, dass diejenigen, die bereits in Serbien investiert haben, eine deutlich bessere Meinung von dem Land haben als die Unternehmen ohne eigene Serbien-Erfahrung.

S.O.

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