Serbien großer Energieverschwender - Marktpreise und Bezahlung aufgrund des Verbrauchs Voraussetzungen für die höhere Energieeffizienz
Marktpreise gehören zu den wichtigsten Voraussetzungen für die höhere Energieeffizienz. Es ist auch notwendig, dass Energie, insbesonder die Heizung, aufgrund des Verbrauchs bezahlt wird. Das würde erhebliche Energieersparnisse ermöglichen, einigte man sich gestern am Treffen zum Thema Energieeffizienz und erneuerbare Energien, organisiert von der "Business Info Group" in Belgrad.
Energiewirtschaft und Bergbau haben den höchsten Vorrang, wenn es um die weitere Entwicklung Serbiens geht, erklärte der Energie- und Infrastrukturminister Milutin Mrkonjić in der Begrüßungsrede.
- Wir haben die Investitionen in die Energiewirtschtschaft zu lange vermieden. In den letzten 25 Jahren wurde kein größeres Kraftwerk gebaut. Enormes Interesse ausländischer Unternehmen an Investitionen in die Energiewirtschaft in Serbien zeigt uns deutlich, worauf wir das Hauptgewicht in den kommenden Jahrzehnten legen sollten - sagte Mrkonjić.
Die Regierung ist entschlossen, in die Energiewirtschaft zu investieren. Schon 2012 werden erhebliche Investitionen in die erneuerbaren Energien erwartet. Der wichtigste Teil des Aktionsplans für erneuerbare Energiequellen ist die Erreichung einer von der Europäischen Union vorgeschriebenen Beteiligung der erneuerbaren Energiequellen an der gesamten Energieproduktion, sagte Mrkonjić.
Man hat den Rechtsrahmen für die Nutzung der erneuerbaren Energien geschaffen, so Mrkonjić. Bis Ende des nächsten Jahres sollte eine neue Entwicklungsstrategie für den Energiesektor in Serbien bis 2030 fertig gestellt werden.
Serbien erzeugt momentan 21,2% der Energie aus erneuerbaren Energiequellen und übersteigt dadurch den EU-Durchschnitt von 20%.
Die Europäische Union habe eine Deklaration beschlossen, nach welcher 20% der erzeugten Energie bis 2020 aus erneuerbaren Energiequellen stammen sollten. Die Energieeffizienz sollte um 20% erhöht, und die Schadstoffemission um 20% reduziert werden.
Energiepreise in Serbien stellen, der Meinung der dänischen Botschafterin in Serbien, Mette Kjuel Nielsen, nach, das größte Hindernis für die Entwicklung des Sektors dar.
Solange Strompreise von den Politikern festgelegt werden, bleiben die meisten Projekte zur Erhöhung der Energieeffizienz undurchführbar und die erneuerbare Energien größtenteils oder völlig wettbewerbsunfähig, fügte sie hinzu.
- Eine der effizientesten Maßnahmen, wäre die Einführung eines Messsystems für Fernwärme bzw. Bezahlung der Heizung aufgrund des Energieverbrauchs, und nicht wie bisher, aufgrund der beheizten Fläche. Nur auf diese Weise können wir Verbraucher zum Sparen und Investieren in die bessere Isolierung, sparene Pumpen, Termostate, Fenster u.Ä. Warum würde jeder von uns sparen, wenn die Rechnung am Ende des Monats gleich bleibt.
Es ist aber merkbar, dass das Bewußtsein für die Realisierung des Projekts des "grünen Wachstums" und der Energieeffizienz auch auf dem kommunalen Niveau steigt. Man hat viele richtige Schritte unternommen. Die Vorschriften für neue Bauten gehören zu ihnen.
Serbien gehöre, laut ihr, noch immer zu Ländern mit der niedrigsten Energieeffizienz in Europa - sowohl wenn es um Bürger, als auch wenn es um die Industrie geht. Serbien ist noch immer Land mit dem größten Energieverbrauch pro Produktionsanlage auf dem Kontinent.
Adriano Martins wies darauf hin, dass die EU Serbien bisher ca. 2,5 Mrd. Euro für Projete im Energiesektor zur Verfügung gestellt habe.
Als Vertreter der Investoren, interessiert an Investitionen in erneuerbare Energiequellen in Serbien, stimmte Mark Krendal, der dänischen Botschafterin zu und unterstrich noch einmal, dass Serbien ohne Marktpreise keinen Fortschritt in Richtung höherer Energieeffizienz machen oder seriöse Investoren anziehen kann. "Solche Preise geben falsche Signale sowohl Verbrauchern, als auch Investoren".
Krendal ist Vertreter des Unternehmens "Continental Wind Partners" (CWP), das in der Gemeinde Kovin einen Windpark bauen will. Das Unterehmen hat eine langjährige Erfahrung mit ähnlichen Projekten in Rumänien, Bulgarien, Polen und Australien. Er lobte Serbien als einziges Land in der Region, das Preise für die Einspeisung des Stroms in das öffentliche Stromnetz in Euro festgesetzt hat, um ein sicheres Geschäftsumfeld für potenziale Investoren zu schaffen. Man muss noch, seiner Meinung nach, das Inflationsrisiko mitrechnen.
Als Mitglied des Serbischen Verbandes für Windenergie (SEWEA), lud Krendal die Regierungsvertreter in der EU ein, mit Investoren zusammenzuarbeien, damit sie sich in Serbien sicher fühlen.
Jovan Petrović, Direktor des Provinzzentrums für Energieeffizienz in Novi Sad wies auf etwas Interessantes hin: Wenn 3 Mio. Haushalte in Serbien zwei klassische Glühbirnen von 100 W durch sparende Lampen ersetzen würden, könnten ca. 480 MWh Strom erspart werden und das ist mehr als die Leistung unseres ältesten Wärmekraftwerks "Kolubara".
Der Verteilungsnetzbetreiber "Elektrovojvodina" beschloss deshalb, Verbrauchern, die ihre Stromrechnungen regelmässige bezahlen, sparende Glühbirnen zu schenken.
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