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Wer ist wer am serbischen Investmentfondsmarkt?

Quelle: eKapija Donnerstag, 23.06.2011. 15:26
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Podeli

Juniende 2011 wird sicher allen Beteiligten am Investmentfondsmarkt in Serbien in Erinnerung bleiben. Vor allem wegen der größten Übernahme bisher am serbischen Markt. Slowenische Gesellschaft "Ilirika" hat die Kontrolle über Investmentfonds "Delta plus" und "Delta Dynamics" übernommen und ihren Marktanteil dadurch auf 20% erhöht. Die Öffentlichkeit spekuliert seitdem, ob und in welchem Maße diese Veränderung die bisherige Machtverhältnisse am Fondsmarkt beeinflussen wird.

Die erwähnte Konsolidierung sei gut für die weitere Entwicklung des Sektors, der noch immer in der frühesten Phase sei, erklärte der Portefeuillemanager des Fonds FIMA Invest Vladimir Draškovic in einem Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija".

- Anleger werden langfristig von dieser Konsolidierung profitieren, vor allem durch Erhöhung der Dienstelistungsqualität. Ich bin aber auch nicht der Meinung, dass die Konkurrenz dadurch entschärft ist.

In Serbien gibt es momentan 20 aktive Investmentfonds, 15 offene, drei private und zwei geschlossene. Sie werden von sieben Kapitalgesellschaften verwaltet und sind im privaten Eigentum.

Sie haben das Geschäftsjahr 2010 mit einer positiven Bilanz beendet, im Vergleich zu Verlusten 2009 ud 2008.

Sieger und Verlierer

Ein Bericht der Kommission für Wertpapiere zeigt, dass Nettogewinn der Investmentfonds den Wert von 25 Mio. Dinar bzw. 238.000 Euro überstiegen haben. Von insgesamt 20 Fonds haben 14 Gewinne erzielt. Zu den erfolgreichsten im Vorjahr gehören FIMA SEE Activist (19,5 Mio. Dinar) und FIMA ProActive (15,7 Mio. Dinar). Gute Ergebnisse - durchschnittlich 8,2 Mio. Dinar - haben vier Fonds verzeichnet: "Delta plus" (8,7 Mio. Dinar), "Erste Cash" (8,6), "Raiffeisen World" (7,8) und "Erste privatni investicioni fond" (7,6).

Sechs Fonds haben im Vorjahr Verluste verbucht. Die höchsten wurden bei "Parisbel", Raiffeisen Aktien und "Triumph Elite" verzeichnet.

Der Wert des Gesamtvermögens der aktiven Kapitalanlegegesellschaften in Serbien wird auf 18 Mio. Euro geschätzt, und diese Summe schließt nicht das Vermögen der privaten Investmentfonds ein.

Zu größten Investoren, aufgrund des Vermögenswertes gehören Fonds "Delta plus" (ca. 200 Mio. Dinar), ferner "Fima ProActiv" (191,3 Mio. Dinar)... Den letzten Platz in dieser Liste belegt der "Citadel novcani fond" mit einem Vermögen im Wert von nur 8,3 Mio. Dinar.

Premier möchte Unsicheres versichern

An der unlängst organisierten Konferenz "Europäiches Forum der Institutionen zuständig für die Anlageversicherung" EFD) gab der serbische Premier Mirko Cvetkovic bekannt, dass Behörden die Anschließung der Investmentfonds an das System der Anlageversicherung überlegen

- Neue Vorschriften, die die Einschließung der Investmentfonds in das System der Anlageversicherung ermöglichen wird, würden sicher zur Bewahrung der Stabilität des Finanzsektors beitragen. Alles das ist im Einklang mit den EU-Richtlinien für dieses Gebiet - erklärte Cvetkovic den Beschluss an der erwähnten Konferenz in Belgrad.

Der Portefeuille-Manager bei "DZU Ilirika" Predrag Pavicevic, der an der Konferenz teilgenommen hat, behauptet, von diesem Vorschlag von Medien benachrichtigt zu werden. Er scheint ihm nicht besonders wahrscheinlich.

Sein Kollege, Portefeuille-Manager bei "FIMA Invest", Vladimir Draškovic sagt für unser Portal, dass der Vorschlag des serbischen Premiers realisierbar, aber völlig nutzlos ist.

- Die Versicherung von Anlagen ist völlig unnötig, weil Anleger in Investmentfonds mit allen Investitionsrisiken bekannt gemacht sind. Nicht alle Anlagen in Banken sind versichert, sondern nur bis ein bestimmtes Limit. In Hinsicht daraus, dass Investoren in Investmentfonds größeres Investitionspotenzial (Vermögen) brauchen - weil es sich um risikoreiche Anlagen geht - ist es unnötig, dass solche Investoren zusätzlich versichert werden.

Man muss auch darauf hinweisen, dass unterschiedliche Investmentfonds unterschiedliche Risiken mit sich bringen. Zu ihnen gehören ausgeglichene Fonds sowie Fonds für Bewahrung des Vermögenswertes, die Investitionen in risikoarme Wertpapiere wie Staatsanleihen bevorzugen. Es ist auch in diesem Falle ungewöhnlich, dass Anleger gegen Risiko versichert werden.

Es gibt entsprechende operative Risiken, aber sie sollten unter der Kontrolle der zuständigen Behörden sein. Jede Kapitalgesellschaft verfügt über das Kapital, mit dem man Anlager von solchen Risiken schützen sollte.

Wem gehören Investmentfonds in Serbien?

Außer Serben gibt es Inhaber aus Österreich, Italien, Kroatien und Slowenien. Zu ihnen gehören Banca Intesa, Komercijalna banka und Raiffeisen. Der Aktionär und Direktor der Kapitalanlagegesellschaft "Revelin Asset Management" Nikola Ðivanovic wurde inzwischen verhaftet.

Er war außerdem Vorstandsvorsitzender des Unternehmens "Beograd Film". Ende März dieses Jahres wurde er und seine vier Mitarbeiter des Amtsmissbrauchs verdächtigt und verhaftet. Sie haben das privatisierte Unternehmen "Beograd film" durch Verkauf von fünf Belgrader Kinos für mehr als 4 Mio. Euro und den Staatshaushalt für 1,5 Mio. Euro beschädigt. Die gute Nachricht dabei ist die Tatsache dass durch Revelin Asset Management keinen einzigen Investmentfonds oder Anleger hat.

Erwartungen

Der Investmentfondsmarkt in Serbien entsteht allmählich, später im Vergleich zur Region, aber jedoch auf einer gesunden Basis. Genauso wie im Falle des Finanzmarktes überwinden sie die Folgen der Krise, und man hat in ihrem Falle große Reife und Know-how demonstriert, gab unlängst der Vorsitzende der Kommission für Wertpapiere Milko Štimac.

Auf die Frage, was man bis Ende dieses Jahres vom Wert ihrer Anteile erwarten könnten und gibt es etwas, was ihren Wert antreiben könnte, antwortete der Portefeuille-Manager von FIMA Invest, dass alles von der Situation am konkreten Markt abhängt.

- Von größter Bedeutung für Fonds wir jene gemanagt von FIMA Invest, die vorwiegend am Binnenmarkt investiert, sind die verantwurtungsvolle Haushaltspolitik und stabile makroökonomische Umgebung. Das würde sich positiv auf Aktien einheimischer Unternehmen und indirekt auf unsere Ergebnisse auswirken.

Einheimische Fonds realisieren mehr als 90% der Investitionen in Serbien. Nach der Übernahme der Fonds "Delta plus" und "Delta Dynamics", erklärte der Portefeuille-Manager von "Ilirika" in einem Interview für "eKapija", dass man Investitionen im Ausland überlegt. Man würde zunächst an jenen Märkten investieren, wo "DZU Ilirika" bereits präsent ist und später auch an anderen, in Europa oder in der ganzen Welt.

J.Đ.

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