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Dmitar Polovina, Direktor von "Prvi faktor"—Wirtschaftskrise als Herausforderung

Quelle: eKapija Mittwoch, 04.02.2009. 14:47
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Dmitar PolovinaDmitar Polovina

Die aktuelle internationale Wirtschaftskrise lässt sich am leichtesten überwinden, wenn sie nicht als Problem, sondern als eine Herausforderung akzeptiert wird. Serbien kann die Folgen einer globalen Krise nicht vermeiden, was den vollen Einsatz aller Beteiligten, der Wirtschaft und des Staates, verlangt. Sparmaßnahmen sind effizient, erweisen sich aber oft als eine kurzfristige oder sogar kurzsichtige Lösung. Kündigungen und Einstellung der Investitionen in die Fortbildung der Beschäftigten stellen auf lange Sicht keine gute Strategie dar. Eine so seriöse Prüfung kann nur von den besten und stärksten bestanden werden, erklärte Dmitar Polovina, Direktor von "Prvi faktor", Vizepräsident des Slowenischen Wirtschaftsklubs in Belgrad und Mitglied der Serbischen Managerassoziation in einem Interview für "eKapija".

eKapija: Wie kämpft "Prvi faktor" gegen Krise?

- "Prvi faktor" ist die erste serbische Factoring-Gesellschaft, die Forderungen von Unternehmen kauft. Unser größtes Problem ist, wie lässt sich das Risiko der falschen Bonitätsschätzung senken. Die ansonsten komplexe Prüfungsprozedur musste noch strenger werden. Der Erfolg hängt nicht nur von Kunden, sondern auch vom Markt ab. Wir haben momentan keine große Probleme damit. Außer Billanzen werden die Geschäftsleitung und die aktuelle Situation im konkreten Industriesektor analysiert. Wir sind seit 2005 am serbischen Markt tätig und haben positive Erfahrungen. Die meisten Unternehmen halten die vereinbarten Fristen ein, immer häufiger werden wir um die Verlängerung der Rückzahlungsfristen gebeten. Unternehmen sollen bereit sein, sich zu umorganisieren, alle Aspekte des Geschäfts unter Kontrolle zu stellen und Kosten in allen Geschäftssegmenten maximal zu reduzieren. Die Kündigungen und Einstellung der Fortbildung haben sie nie und niergendwo als eine gute Strategie erwiesen.

eKapija: Was meinen Sie zur Maßnahmen der Regierung Serbiens zur Überwindung der Finanzkrise?

- Es handelt sich um die erste, von außen verursachte Wirtschaftskrise. Wir haben die Inflation und das UNO-Embargo überlebt, das ist aber nur innerhalb unseren Grenzen passiert. Die aktuelle Krise betrifft die ganze Welt und sie wird einen negativen Einfluss auf unsere Wirtschaft ausüben. Jede Hilfe und Unterstützung seitens des Staates sind willkommen. Ich frage mich nur, ob angekündigte staatliche Subentionen rationell und zweckmäßig verwendet werden.

Dmitar PolovinaDmitar Polovina

eKapija: Wie kann sich die Weltwirtschaftskrise auf die Zusammenarbeit zwischen Serbien und Slowenien auswirken? Wissen Sie vielleicht, ob slowenische Investoren einen Rückzug aus Serbien planen?

- Der Warenverkehr zwischen unseren zwei Ländern hat bereits den Wert von 1 Mrd. Euro überstiegen. Serbien hat das niedrigste Defizit im Außenhandel mit Slowenien verzeichnet. Es gibt zwischen 500 und 1 000 aktive und vorwiegend erfolgreiche slowenische Unternehmen in Serbien. Keine Privatisierung seitens der slowenischen Investoren wurde bisher für ungültig erklärt. "Gorenje" und "Mercator" haben momentan keine Kündigungspläne. Niemand überlegt den Rückzug vom serbischen Markt. Sicher ist nur, dass geplante Investitionen etwa langsamer als gewünscht realisiert oder sogar verschoben werden. Das bedeutet aber nicht, dass man sie aufgegeben hat.

eKapija: Wie wirkt sich die Krise auf den slowenischen Markt aus? Wie für Maßnahmen hat die slowenische Regierung getroffen?

- Wenn euer wichtigster Kunde Konkurs anmeldet, haben Sie auch ein großes Problem, abgesehen von der Qualität Ihrer Erzeugnisse. Diese Wirtschaftskrise betrifft die ganze Welt, niemand kann sich abkapseln. Die Regierung Sloweniens hat mehrere Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft getroffen, z.B.: Senkung der Sozialabgaben und Lohnsteuer. Ressortministerien versuchen auch die Kündigungen durch bestimmte Maßnahmen auf das Minimum zu reduzieren. Unternehmen, die sich zur Kürzung der Arbeitswoche entscheiden, können staatliche Zuschüsse beziehen. Man hat alle Löhner gesenkt, sowohl Arbeitern als auch Direktoren, um die Folgen der schlechteren Ergebnisse ausgeglichener zu verteilen.

eKapija: Mitglieder der Serbischen Managerassoziation waren unlängst zu Besuch in Slowenien. Können Sie uns etwas über Ergebnisse dieses Besuchs sagen?

- Die Serbische Managerassoziation und Slowenische Managerassoziation haben ein Abkommen unterzeichnet, das die Zusammenarbeit dieser zwei Verbände intensivieren soll. Beide Assoziationen haben sich in der Wirtschaftskammer Sloweniens in der Anwesenheit des serbischen Botschafters in Slowenien Predrag Filipov und des Vorsitzenden der slowenischen Wirtschaftskammer Hribar Milič getroffen. Die serbische Delegation, unter der Leitung von Slobodan Vučićević, besichtigte die Unternehmen "Gorenje" und "Donat MG". Man einigte sich darüber, dass die wirtschaftliche Zusammenarbeit intensiviert werden kann. Slowenien scheint der beste Partner für den Einstieg in den EU-Markt zu sein.

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