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Kroatisches Elektrizitätsunternehmen wird bald Kraljevo und Valjevo beleuchten - Stromanbieterwechsel erst nach der Rückzahlung von Schulden gegenüber EPS

Quelle: eKapija Mittwoch, 29.11.2017. 15:53
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Abbildung (FotoTake Photo/shutterstock.com)Abbildung
Die Nachricht über den Einstieg des kroatischen Elektrizitätsunternehmens "Hrvatska elektroprivreda" (HEP) in den serbischen Strommarkt hat in den letzten Tagen viel Staub aufgewirbelt. Obwohl dieses Unternehmen noch im Mai und Juni dieses Jahres Aufträge für die Stromversorgung für die öffentliche Beleuchtung und Stadtbrunnen in Kraljevo und für die Straßenbeleuchtung und Ampeln in Valjevo gewonnen hat, rückte diese Nachricht erst in den letzten Tagen in den Fokus der Öffentlichkeit, nach der Mitteilung von HEP, dass es das Unternehmen Cimos in Serbien bereits mit Strom versorge und sich für die Realisierung der erwähnten Aufträge vorbereite.

Tina Jakasa, Geschäftsführerin von HEP Opskrba bestätigte unserem Portal, dass sich das Unternehmen für die Lieferung von Strom an Valjevo und Kraljevo vorbereiten.

- Wir sind von diesen Gemeindeverwaltungen als der beste Bieter gewählt. Verträge wurden Mitte dieses Jahres unterzeichnet und wir erwarten, mit der Realisierung bis Ende dieses Monats oder bis Mitte Dezember zu beginnen - sagte Jakasa gegenüber eKapija.

Beide Verträge wurden auf eine Laufzeit von 12 Monaten unterzeichnet. Mit der Stadt Kraljevo wurde ein Vertrag im Wert von 66.265.000 Dinar (ohne MwSt) und mit Valjevo im Wert von 22.966.348,20 Dinar (ohne MwSt) abgeschlossen.

Der serbische Markt sei von Bedeutung für die Künftige Entwicklung von "HEP Opskrba" und "HEP Energija", der serbischen Tochter des kroatischen Elektrizitätsunternehmens, erfahren wir von Jakasa. Sie seien derzeit, laut ihren Worten, auf große Verbraucher, Unternehmen und Industrieanlagen fokussiert.

Notversorgung von Kraljevo und Valjevo

Anlässlich der Ankündigungen von HEP, die letzten Vorbereitungen für die Umsetzung von zwei Projekten durchzuführen, hat zunächst das Elektrizitätsunternehmen Serbiens (EPS), als einer der Bieter bei beiden Vergabeverfahren, und dann auch das Energieministerium reagiert.

Laut einer Mitteilung von EPS, das beide Gemeinden derzeit mit Strom versorgt, ist der angekündigte Stromanbieterwechsel erst nach der Rückzahlung der Schulden gegenüber EPS möglich. Diese zwei Städte schulden dem staatlichen Stromanbieter Dutzende von Millionen Dinar, und es passiert nicht selten, dass "Verbraucher mit riesengroßen Schulden gegenüber dem Stromanbieter die Erfüllung ihrer Verpflichtungen durch Ausschreibung von Vergabeverfahren zu vermeiden versuchen". Sie wollen "ihren Stromanbieter wechseln, wenn sie schon lange die Verpflichtungen gegenüber ihrem aktuellen Versorger nicht begleichen."

- Das Gesetz sieht vor, dass Verbraucher vor dem Stromanbieterwechsel alle Schulden gegenüber dem früheren Anbieter tilgen. Die Stadt Valjevo hat schon dreimal versucht, diese Verpflichtung zu vermeiden. Die Gemeinde Kraljevo hatte drei unbezahlte Stromrechnungen - rund 45 Mio. Dinar, als sie den Auftrag für die Stromversorgung für die öffentliche Beleuchtung ausgeschrieben hat. Valjevo hatte auch mehrmonatliche Schulden gegenüber EPS, die im Moment der Ausschreibung 40 Mio. Dinar erreichten. Sie haben ihre Verpflichtungen bis heute nicht ganz erfüllt. Obwohl EPS berechtigt war, die Versorgung zu stoppen, wollten wir das nicht tun, um die Bewohner dieser Städte zu schonen - heißt es in der Mitteilung von EPS vom Mittwoch (22. November 2017).

Kraljevo und Valjevo werden noch immer notversorgt, erfährt das Portal eKapija in EPS. Auf unsere Frage, warum EPS bisher nicht entsprechend reagierte, sogar wenn die Vergabeverfahren abgeschlossen waren, haben wir keine Antwort bekommen. Man sagte nur, dass "sie keine weiteren Informationen als die in der Bekanntmachung angegebenen geben können".

(FotoKatarina Stevanović)
"EPS und andere Stromanbieter nehmen an Vergabeverfahren großer Verbraucher mit Preisen unter Marktpreisen, wenn es um diese Verbraucherkategorie geht. Nach Angaben von Eurostat waren die Marktpreise in Kroatien um 28,6% höher im ersten Halbjahr 2017 als in Serbien, wenn es um den Verbrauch von 500.000 bis zwei Mio. kWh geht." heißt es in der Bekanntmachung.

Stromanbieterwechsel erst nach der Rückzahlung von Schulden

Der serbische Energieminister, Aleksandar Antic, hat auch diese Situation kommentiert. Er hat am Donnerstag (23. November 2017) erklärt, dass ein Stromanbieterwechsel für diese zwei Städte erst nach der Rückzahlung ihrer Schulden gegenüber EPS möglich wäre, berichtet die Nachrichtenagentur Beta. Antic wies auch darauf hin, dass das Gesetz über Energiewirtschaft solche Situationen vorgesehen und den Stromanbieterwechsel vor der Tilgung der Schulden gegenüber dem früheren Stromanbieter verboten.

- Kraljevo und Valjevo können ihren Stromanbieter für die öffentliche Beleuchtung erst nach der Tilgung aller Schulden gegenüber dem früheren Anbieter wechseln - sagte der Minister laut Beta.

Angebote für die Versorgung von Kraljevo hat außer HEP auch EPS eingereicht, wurde aber abgelehnt, weil sein Angebot den geplanten Wert der Beschaffung übertroffen hat. Am Vergabeverfahren in Valjevo haben HEP, EPS und NIS teilgenommen.

In der Gemeindeverwaltung von Kraljevo erfahren wir, dass das Vergabeverfahren im Einklang mit dem Gestz durchgeführt, sowie dass das Angebot von HEP viel günstiger als jenes von EPS gewesen sei. Das Angebot von EPS habe den Wert der ganzen Beschaffung um mehr als 5% übertroffen, erfahren wir vom Bürgermeister, Predrag Terzic.

- Uns ist ganz egal, von vem wir Strom kaufen werden. Wir möchten nur den bestmöglichen Preis bekommen. Das Angebot des kroatischen Elektrizitätsuntenrehmens war diesmal das beste. Wir schulden EPS derzeit 15 Mio. und werden sie möglichst schnell zurückzahlen - so Terzic.

Wir haben keine Antwort von der Stadtverwaltung von Valjevo bis zur Veröffentlichung dieses Textes erhalten.

Zur Erinnerung: Der Strommarkt in Serbien wurde am 1. Januar 2015 liberalisiert, was jedem Verbraucher den Stromanbieterwechsel erlaubt. Derzeit gibt es 106 Stromanbieter auf dem Markt, 43 davon sind auf den Großhandel mit Strom spezialisiert.

EPS versorgt 98% aller großen Verbraucher im Land, heißt es in der Mitteilung des Elektrizitätsunternehmens Serbiens.

Katarina Stevanović

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