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Artgerechte Tierhaltung belebt Jazak wieder - Ein Team von Enthusiasten entwickelt Bildungszentrum und kündigt Wiederbelebung von landwirtschaftlichen Genossenschaften an

Quelle: eKapija Montag, 29.05.2017. 00:24
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Podeli

(Fotobane.m/shutterstock.com)
Eine Gruppe von Enthusiasten oder wie sie sich selbst nennen - "Öko-Menschen" aus Deutschland, der Schweiz und Serbien - begann im Dorf Jazak in der Fruska Gora mit der Umsetzung eines Pilotprojekts zur Wiederbelebung der biologisch-organischen Landwirtschaft in dieser Gegend insbesondere im Bereich der Nutztierhaltung. Es handelt sich um das Zentrum für Entwicklung von ländlichen Gegenden und angewandtes Lernen CERUDA (Center for Rural Development and Applied Learning), und dies ist nur ein Teil ihrer Pläne auf Hängen der Fruska Gora. Sie wollen hier ein Bildungszentrum entwickeln, in dem sie Seminare und Workshops über die Nachhaltigkeit in ländlichen Gegenden veranstalten würden, und sie kündigen auch die Wiederbelebung von landwirtschaftlichen Genossenschaften sowie langfristig gute Aussichten für die Entwicklung des Tourismus in diesem Gebiet an.

Mit guten Aussichten für die Entwicklung der Landwirtschaft könnte die Entvölkerung des Dorfes gestoppt und Jazak nach einer langen Zeit wieder belebt werden und das internationale Team garantiert die Erkennung auch außerhalb der Grenzen von Serbien.

- Einige von uns haben noch 2012 Kurse zum Thema Nachhaltigkeit in Zentralserbien bzw. im Dorf Kostunici für Hochschulabsolventen aus der ganzen Welt gehalten. Dr. Roger Baud aus der Schweiz, einer unserer Partner, hatte ein Unternehmen, das sogenannte YES-Kurse (Youth on Sustainability) veranstaltet, und er suchte nach einem festen, für Seminare ausgerüsteten Platz, wo junge Menschen an realen Projekten in der ländlichen Umgebung arbeiten, bzw. sich mit der Nachhaltigkeit von kleinen Dörfern befassen könnten. Das war unser Ausgangspunkt - erfahren wir von Georg Schweisfurth, deutschem Experten für die Biolandwirtschaft, der noch vor dreißig Jahren in seinem Dorf unweit von München einen Familienbetrieb für die Produktion und Verarbeitung von Fleisch gründete.

Das Pilotprojekt in Jazak könnte in der Zukufnt, laut seinen Worten, auch Farmen, traditionelles Handwerk und Kunsthandwerk, sowie die grüne Energie und Abwasseraufbereitung einschließen, wie auch andere Herausforderungen, auf welche Kommunen in Serbien stoßen.

- Serbien hat uns als perfektes Land für ein Bildungszentrum wie Jazak geschienen, in erster Linie, weil es von Beispielen aus der EU noch nicht gesättigt war, obwohl es zu Mitteleuropa gehört - sagt unser Gast.

(FotoDmitry Kalinovsky/shutterstock.com)
Ökologische Landwirtschaft als Grundlage für die nachhaltige Entwicklung von Dörfern

Schweisfurth hat seine Idee der ökologischen Landwirtschaft in Jazak an einer internationalen Konferenz Anfang April in der Wirtschaftskammer Serbien präsnetiert. Das Zentrum für Ökolandbau dieser Institution kündigte damals die Unterstützung für dieses Pilotprojekt in Serbien an.

- Das erste echte Projekt, das wir in Serbien umsetzen, ist "Happy Pigs Jazak". Es handelt sich um eine Pilotversion des Projekts, das meine Familie bereits in Deutschland realisiert. Es handelt sich um das Konzept des artgerechten Tierhaltung, wo Tiere ein Recht auf ausreichend Platz und Bewegung, frische Luft, das Erlebnis von Tages- und Jahreszeiten, auf Sonne, Regen, Wind sowie ihre eigenen Verhaltensweisen haben... Wir sind sehr stolz auf dieses Konzept, und unser erster "Happy-Pig-Farmer" in Serbien ist Branko Bojic aus Jazak - unterstreicht Schweisfurth und fügt hinzu, dass alle Aktivitäten wissenschaftlich überwacht werden, um das Projekt als das Muster für andere interessierte Farmer zu nutzen.

Durch Entwicklung dieser Form der Landwirtschaft, bzw. der Nutztierhaltung in Deutschland sei es ihm gelungen, entvölkerte Dörfer wie Herrmannsdorfer in Bayern wieder zu beleben. Es dauerte mehrere Generationen, um das Geschäft, dass mit der Produktion und Verarbeitung von Fleisch wie in kleinen Familienbetrieben gestartet wurde, zu bedeutenden Verarbeitungskapazitäten zu entwickeln, sagte er gegenüber eKapija.

- Die organische Landwirtschaft war immer eine Grundlage für uns, um verschiedene Kompetenzen zu entwickeln. Wir sind einfach nicht am "Landraub" interessiert, was rund um die Welt passiert. Wir werden unser Bestes tun, um Landwirte in Serbien von der Umstellung auf die ökologische Landwirtschaft zu überzeugen.

Gesunde Lebensmittel ziehen Touristen an

Georg Schweisfurth sagt, dass sie die Finanzierung für die weitere Entwicklung des Projekts in Jazak schrittweise sichern werden, genauso wie die Aktivitäten sowie der Bau des Bildungszentrusm fortschreiten werden. Derzeit werden Finanzmittel für ein neues Gebäude gesammelt, in dem Seminare zu veranstalten sind.

- In diesem Jahr erwarten uns wichtige Arbeiten auf der Farm von Branko und im Bildungszentrum. Das Zentrum ist ein altes Bauernhaus mit ein wenig Land, das wir gekauft, wiederaufgebaut und bereits mit der Veranstaltung ovn verschiedenen Kursen begonnen haben. Diese Kurse haltet vorwiegend unser Partner Igor Jezdimirovic, Berater für Nachhaltigkeit aus Novi Sad. Das Bildungszentrum ist offen für jede Art von Seminaren und anderen Bildungsaktivitäten und wir haben vor, nicht nur unsere Workshops zu veranstalten, sondern es auch organiseirten Gruppen zu vermieten.



(FotoTwin Design/shutterstock.com)
Der deutsche Expoert hofft auf mehrere Interessenten, die an seinen Kursen teilnehmen werden. Er möchte auf diese Weise in Kontakt mit potenziellen Partnern in Serbien wie Farmern, Fleischproduzenten, Bäcker u.a. kommen. Auf diese Weise werden Chancen für Bewohner von Jazak, durch Beschäftigung oder Zusammearbeit erscheinen.

- Wir möchten lokale Gemeinschaften wieder beleben, um sie vor der Globalisierung zu schützen. Das ermöglicht ein stabiles Leben, das auf dem Vertrauen beruht.

Er kündigt den Wiederaufbau von landwirtschaftlichen Genossenschaften an.

- Alte Genossenschafte sind nicht in gutem Zustand. Vor dem ehemaligen kommunistischen System Ex-Jugoslawiens ist fast nichts übrig geblieben. Wir überlegen deshalb ein neues Modell der Zusammeanrbeit von Landwirten. Der Zusammenschluss bedeutet "die gemeinsame Arbeit", und wir brauchen das, um erfolgreich zu sein. Jeder Landwirt muss derzeit für sich selbst kämpfen, und das ist überhaupt nicht leicht.

Die vollständige Realisierung der Idee, die er in Deutschland bereits erfolgreich implementiert habe, werde in Serbien wahrscheinlich Jahrzehnte dauern, glaubt Georg Schweisfurth.

- Die Idee ist anwendbar in den meisten Teilen, aber es gibt Besonderheiten, die sich unterscheiden - Produkte, Geschmäcke, Bedürfnisse. Jazak wird sicher keine Kopie von Herrmannsdorfer sein, aber es gibt viele Dinge, die unser Bildungszentrum akzeptieren kann, und umgekehrt. Wir haben deshalb unlängst eine Studienreise nach Deutschland für eine Gruppe von Schweinezüchtern aus Serbien organisiert - so Schweisfurth.

Partner

Mitglieder dieser Gruppe von Enthusiasten, die das Pilotprojekt in Jazag gestartet hat, sind: Jens Soth, Experte für Landbau und Getreide aus der Schweizer Organisation Helvetas Zürich, Igor Jezdimirovic, Berater für Nachhaltigkeit aus Novi Sad, Dr. Milan Mirkovic, Arzt aus Belgrad, Dr. Susanne Rohs, deutsche Geografin, Dr. Roger Baud, Dr. Christoph Schweingenstein, Verleger und Inhaber einer ökologischen Schweinefarm, Dr. Ulrich Suter, Ökologe und ehemaliger Professor an der Universität in Zürich und Georg Schweisfurth.

M. A.

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