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Strom ist (keine) Alternative - Wegen Mangel an Kaufanreizen und Ladestationen nur wenig Elektroautos in Serbien unterwegs

Quelle: eKapija Donnerstag, 02.03.2017. 15:56
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Podeli

(FotoMatej Kastelic/shutterstock.com)
Seit dem 1. Januar 2011, seitdem neue Kfz-Kennzeichen ausgegeben werden, wurden in Serbien insgesamt 114 Elektro- und 90 Hybridfahrzeuge zum Verkehr zugelassen, erfährt das Wirtschaftsportal eKapija im Innenminiserium der Republik Serbien. Die Angabe, dass 2016 773.600 solcher Fahrzeuge, bzw. um 42% mehr als 2015, weltweit verkauft wurden, illustriert am besten, wie weit das von den internationalen Trends entfernt ist.Mehr als eine Million neuer Elektro- und Hybridfahrzeuge sollten in diesem Jahr, Einschätzungen zufolge, weltweit zum Verkehr zugelassen werden.

Sie werden immer mehr gefragt in der ganzen Welt, obwohl solche Kraftfahrzeuge noch immer erheblich teuerer als Modelle mit dem konventionellen Antrieb sind. Das Umweltbewußtsein sowie geringere Betriebskosten werden am häufigsten als Hauptgründe für den Kauf genannt.

Es wundert deshalb nicht, dass der größte Anteil von Elektroautos in den reichsten Ländern verzeichnet wird. Fast jedes dritte Auto auf norwegischen Straßen war im Vorjahr mit einem elektrischen Antrieb ausgestattet. Zu den führenden Kunden in der Welt gehören Fahrer aus den Niederlanden, Island, Schweden, Belgien, der Schweiz ... Wenn aber der ganze EU-Markt betrachtet wird, ist ihr Anteil noch immer sehr bescheiden - 1,3%.

Serbien kann derzeit davon nur träumen. Das bedeutet trotzdem nicht, dass es keine Fortschritte gibt.

Das Unternehmen Delta Motors will jetzte Elektroautos BMW i3 und BMW i8 sowie Hybridautos auf den serbischen Markt bringen. Die ersten Modelle sollten während der Internationalen Automobil-Ausstellung in Belgrad (24. März - 2. April 2017) geboten werden. Nach dem Ende der Messen sollte allen interessierten Kunden das Testfahrzeug mit dem Hybridantrieb BMW 330e zur Verfügung stehen.

"Obwohl die Nachfrage nach diesen Autos 20-mal schneller im Vergleich zum ganzen internationalen Makrt wächst, handelt es sich um ein völlig neues Marktsegment in Serbien, dessen Potenzial derzeit unbekannt ist", sagt man uns in diesem Unternehmen.

- Es ist deutlich, dass das Interesse ziemlich groß ist. In Hinsicht auf globale Trends, wenn es um den Verkauf von sogenannten Plug-in-Fahrzeugen geht, sind wir sehr optimistisch - sagt man in Delta Motors.

Damit diese Erwartungen in Erfüllung gehen, benötigt man vielmehr als interessierte Käufer. Der Staat muss sich viel mehr auf diesem Gebiet engagieren, sagtn die Experten. Die Tatsache, dass Serbien eines der wenigen europäischen Länder ist, wo es keine Kaufanreize für den Erwerb von umweltfreundlichen Fahrzeugen gibt, illustriert am besten, was der nächste Schritt des Staates sein sollte.

Während Käufer in Slowenien und Kroatien mit 7.000 EUR vom Staat für den Erwerb von Autos mit dem Elektro- oder Hybridantrieb rechnen kann, ist das nicht der Fall in Serbien. Unser Land hinkt in diesem Bereich sogar hinter wirtschaftlich schwächeren Ländern wie Mazedonein und Albanien hinter.

Geld ist nicht am wichtigsten


Steuer- und Kaufanreize sind vielleicht das wichtigste, aber nicht das einzige Mittel, das Umweltbewußtsein einheimischer Fahrer institutioell zu unterstützen.

Besitzer von Elektrofahrzeugen in Norwegen sind nicht nur von der Steuer befreit, wenn sie ein neues Elektroauto kaufen, sondern auch von der Abgabe für den Straßenunterhalt und von der Park- und Mautgebuhr und dürfen sogar Busfahrstreifen in den Städten nutzen.
Inhaber von Fahrzeugen mit dem Elektroantrieb in Serbien müssen derzeit keine Kfz-Steuer zahlen, und Kommunen entscheiden selbstständig, ob sie eine Gebühr von Kfz-Inahbern erheben wird.

Fahrer in Norwegen und anderen Ländern haben auch noch einen großen Vorteil im Vergleich zu unseren: ihnen stehen zahlreiche Ladestationen zur Verfügung.

Nur in Budapest, z.B., will man rund 250 neue Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Betrieb nehmen, in Kroatien kann man Elektroautos an fast hundert Standorten laden lassen. Diese Anazhl wird nur steigen, weil die kroatische Elektrizitätswirtschaft, die derzeit rund 50 Ladestationen besitzt, in diesem Jahr ultraschnelle Ladegeräte installieren wird. Ihre Nutzung ist völlig kostenfrei.

Dass der Mangel an der Infrastruktur ein großes Problem ist, bestätigt man uns in Delta Motors.

- Dies ist der Hauptbegrenzungsfaktor derzeit, wenn es um die Mobilität geht - sagt man in Delta Motors und erklärt, dass das Unternehmen Ladestationen zunächst auf Parkplätzen im Besitz der Delta Holding sowie von bevollmächtigten BMW-Händlern montieren will, wie auch, dass sie zugleich mit bestimmten Einkaufszentren verhandeln.

Einige Banken und Hotels haben auf ihren Parkplätzen bereits Ladestationen für ihre Kunden und Mitarbeiter montiert. Das neue Gebäude der Societe Generale Bank in Novi Beograd ist mit einem Ladegerät für Elektroautos von Schneider Electric ausgestattet.

Dejan Markovic, Geschäftsführer von Schneider Electric in Serbien, erwartet die schnelle Expansion dieser Art von Transport in unserm Land.

- Serbien muss Ländern in der Umgebung folgen, wo es bereits Ladestationen für Elektrofahrzeuge gibt. Wir erwarten die Expansion dieses Systems bei uns in kurzer Zeit - sagte Markovic vor kurzem und fügte hinzu, dass wir Fortschritte auf diesem Gebiet in den folgenden 12-18 Monaten erwarten können.

Seine Meinung teilen Mitarbeiter des Unternehmens Spark Systems mit Sitz in Futog, das einheimischen Käufern seit 2010 Ladegeräte für Elektrofahrzeuge bietet.

- In Hinsicht darauf, dass diese Infrastruktur in fast allen Nachbarländern entwickelt ist, sind wir der Meinung, dass sich unser Staat bald mit dieser Frage beschäftigen wird - sagt Boris Miljatovic aus diesem Unternehmen und fügt hinzu, dass es "ohne staatliche Unterstützung, keine Fortschritte in der Anwendung der neuen Technologien geben kann".


Mehr als 10.000 EUR für ultraschnelle Ladestationen, weniger als 1.000 für Ladesäule für Privathaushalte


Spark Systems bietet drei Kategorien der Ladegeräte des spanischen Herstellers Circontrol: AC Ladesäule für das langsame Laden, AC schnelle Ladesäule und DC ultraschnelle Ladesäule.

Für private Haushalte sind meistens Ladesäule für das langsame Laden von Autos vorgesehen. Die Ladezeit dauert etwa acht Stunden. Bei Ladesäulen, die in Einkaufszentren, Parkhäusern und auf Parkplätzen aufgestellt werden, kann die Ladezeit von einer Stunde bis vier Stunden variieren.

Stromtankstellen, Taxi-Unternehmen und Firmen mit mehreren Dienstwagen werden ultraschnelel Ladesäule empfohlen, mit einer Ladezeit von 5 bis 15 Minuten, abhängig vom Ladezustand der Batterie im Fahrzeug.

Investitionskosten dafür reichen von weniger als 1.000 Euro bis mehr als 10.000 EUR für ultraschnelle DC Ladesäule.

Immer häufiger sind Anrufe unserer Bürger und Ausländer, die sich für Standorte der Ladestationen in Serbien interessieren, sagen sie. Spar Systems hat deshalb gemeinsam mit der ProCredit Bank mehrere Ladesäule in Pancevo, Nis, Kragujevac und Cacak montiert, und wird das bald in Novi Sad und Subotca, sowie in Doboj in der Republik Srpska tun.

Das Unternehmen hat je eine Ladesäule für Skizenren Kopaonik und Zlatibor geschenkt, und hat Projekte für Einkaufszentren vorbereitet, die auf ihren Parkplätzen Ladesäule montieren wollen.

Entlang der Staatsstraßen gibt es derzeit keine Stromtankstelle für Elektroautos, erfährt das Wirtschaftsportal eKapija im Innenministerium. Die ersten können nach der Übereinstimmung einheimischer Gesetze mit den EU-Richtlinien über Förderung von sauberen und energieeffizienten Fahrzeugen im Straßenverkehr sowie über die Entwicklung der Infrastruktur für die Versorgung mit alternativen Kraftstoffen erwartet werden.

Miloš Vlahović

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