Automobilzulieferer Leoni Opfer eines millionenschweren Betrugs
Es seien gefälschte Dokumente und Identitäten sowie "elektronische Kommunikationswege" genutzt worden, hieß es in der Mitteilung weiter. In der Folge seien Gelder auf Zielkonten im Ausland transferiert worden.
Das Vorgehen der Täter entspricht der sogenannten Chef-Masche, mit der Unbekannte bereits in den vergangenen Monaten andere Unternehmen um große Beträge erleichtert hatten.
Der Vorstand habe umgehend eine Untersuchung der Vorfälle eingeleitet, derzeit würden Schadens- und Versicherungsansprüche geprüft, hieß es weiter. Leoni habe zudem Anzeige bei der Kriminalpolizei erstattet.
In welchem Umfang der Schaden das prognostizierte Jahresergebnis beeinflusst, könne derzeit noch nicht abgeschätzt werden, teilte der Konzern mit. Die Liquiditätslage sei jedoch nicht wesentlich beeinträchtigt. Das operative Geschäft des Konzerns laufe prognosekonform.
Leoni hatte erst kürzlich Ergebnisse für das erste Halbjahr vorgelegt. Die "konservativ einzuschätzende" Jahresprognose von einem Konzernumsatz von rund 4,4 Milliarden Euro und einem Konzern-EBIT von etwa 105 Millionen Euro will das Unternehmen in diesem Jahr "mindestens" erreichen, hatte Leoni vor einigen Tagen mitgeteilt.
Leoni stellt Drähte, optische Fasern, Kabel und Kabelsysteme her. Die Produkte werden nicht nur in der Automobilindustrie verwendet, sondern unter anderem auch bei der Produktion von Elektrogeräten oder in Windkraftanlagen.
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