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IT-Fachkräfte sind Serbiens großes Potenzial, Reform des Bildungswesen notwendig für schnellere Entwicklung - Erster Runder Tisch von "eKapija"

Quelle: eKapija Dienstag, 14.06.2016. 16:46
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Podeli

Neue Schätzungen zeigen, dass die Europäische Union in den nächsten fünf Jahren weitere 900.000 IT-Fachkräfte benötigen wird, und nicht nur Programmierer. Für 90% der Arbeitsplätze in der Zukunft werden gute EDV-Kenntnisse erfordern.

In Hinsicht darauf sowie auf die Tatsache, dass es in Serbien bereits an 15.000 IT-Fachkräfte fehlt, einigten sich Teilnehmer des ersten Runden Tisches des Wirtschaftsportals "eKapija" zum Thema "IT-Fachkräfte - Entwicklungspotenzial oder -hindernis" darüber, dass die informele Ausbildung die bestmögliche kurzfristige Lösung für dieses Problem sein könnte, aber auch, dass wir langfristig die gründliche Reform des Bildungsweesens brauchen. Der Staat habe außerden die Aufgabe, IT-Unternehmen durch bestimmte Subventionen und Steuererleichterungen zu fördern.

- Das Ministerium für Handel, Tourismus und Telekommunikation setzt eine Reihe von Projekten durch, um das Bildungssystem zu computerisieren. Wir möchten allen Schulen einen entsprechenden Internetzugang sichern, und unser Ministerium hat sie mit Computern ausgestattet. In Hinsicht darauf, dass dieser Sektor eine große Chance fpr Serbien darstellt, ist die "Digitale Schule" eines unserer Hauptorjekte. Wir werden uns maximal darum bemühen, möglichst viel junge Menschen zum Studium an den technischen Hochschulen zu ermutigen. Ich will auch unser Programm wie "Intelligent und sicher" über Risiken imd Internet und Potenziale der IT-Branche erwähnen, sowie den Wettbewerb für Lehrer "Digitale Stunde". Das Ministerium hat auch vor, mehr als 2 Mio. Dinar für die Umschulung von arbeitslosen Frauen und ihre Beschäftigung in der IT-Branche auszugeben - erklärte am Runden Tisch Sava Savic, Assistent des Ressortministers für Fragen der Informationsgesellschaft.

Snežana Marković, Assistentin des Bildungsministers für Sekundarstufe und Erwachsenenbildung, hat Anwesende mit Ergebnissen einer Forschung bekannt, die unter Grundschülern in der achten Klasse durchgeführt wurde. Die Forschung erwies, dass 60% der Schüler auf Fragen aus dem Bereich der Informatik nicht richtig geantwortet haben, obwohl es sich um einen Teil der Pflichtunterricht geht.

- Sie verbringen mindestens 5 Stunden an Arbeitstagen und bis 7 Stunden am Wochenende vor ihren Computern, aber eine Hälfte von ihnen haben Computer bis zur 8. Klasse nie für das Lernen genutzt. Unsere Kinder kennen sich, also, sehr gut mit Computern aus, sind aber nicht Digital kompetent. Einer der Gründe ist die Tatsache, dass Oberschüler mit dem Programmieren erst mit 17 Jahren beginnen, und das ist einfach zu spät für die Entwicklung des algorithmische Denkens - erzählte Snežana Marković und fügte hinzu, dass wir uns sehr seirös mit dem Problem des Mangels an IT-Fachkräften beschäftigen müssen.

Die Diskussion entfachte sich über die Zulassungsquoten an den Hochschulen. Snežana Marković war der Meinung, dass Abiturienten keine ausreichende Kapazität für die Erhöhung von Zulassungsquoten an den Hochschulen darstellen. Milovan Šuvakov, Assistent des Bildungsministers für Entwicklung und Hochausbildung, glaubt abe, dass es "genug potenzielle Studenten gibt".

- Die IT-Branche wird immer populärer, aber die Zulassungsquoten sind nicht im Zuständigkeitsbereich des Staates. Sie hängen von der Nachfrage am Markt ab und werden von jeder einzelnen Hochschule selbstständig bestimmt. Der Staat ist nur für die Anzahl der aus dem Budget finanzierten Studienplätze zuständig. Wenn es um das Problem mit dem Mangel an IT-Fachkräften geht, muss ich auf zwei entscheidende Faktoren, meiner Meinung nach, hinweisen: vor allem auf den Mangel an entsprechend qualifizierten Lehrkräfte in diesem Bereich. Es ist sehr schwer gute Lehrkräfte zum Verbleibe an den Hochschulen zu ermutigen, weil sie sehr lukrativen Stellenangeboten am Markt, selbstverständlich, nicht widerstehen können. Wir müssen deshalb sehr schnell handeln, und das bisherige Finanzierungsmodell verändern, um den Schritt mit dem Markt zu halten. Eine kurzfristige Lösung könnten die öffentlich-privaten Partnerchaften sien, insbesondere bei Hochschulen bzw. in Form der dualen Ausbildung durch Zusammenarbeit zwischen Schulen und Unternehmen. Eine andere Lösung könnte die Weiterbildung oder Umschulung sein, mit oder ohne finanzielle Unterstützung des Staates.

Der Generalsekretär des Nationalrats für Hochschulausbildung Miodrag Popović ist wegen der Situation in den Hochschulen besorgt, die, laut seinen Worten, die trotz der staatlichen Unterstützung kauf überleben können. Er wies auch auf das Problem mit dem Mangel an entsprechenden Lehrkräften sowie auf die ungenügende Zahl potenzieller Studenten hin.

Eine der Lösungen könnte, nach der Meinung von Milan Novaković, stellvertretende Direktor des Microsoft-Entwicklungszentrums in Serbien, der direkte Einsatz von Fachkräften aus der Branche mit ihren Beispielen und Präsentationen sein.

Marijana Despotović Zrakić, Leiterin der Abteilung für elektronische Geschäfte an der Fakultät für Organisationswissenschaften, erinnerte daran, dass internationale IT-Unternehmen riesengroße Summen in die Entwicklung und Forschung investieren, und sich dadurch mit Hochschulen, Instituten und Studenten verbinden, die später bei ihnen arbeiten.

- Unsere Schule ist nicht so viel an die Erhöhung der Zulassungsquoten interessiert, wollen aber die Quote für Master-Abschlüsse erhöhen. Ich sehe unsere Chance in der Entwicklung dieser Bildungsstufe sowie an Investitioen in Softwares als Fertigprodukt. Es wird geschätzt, dass sich Softwares bis 2020 mit 4% an Gesamtexporten Serbiens beteiligen werden. Es handelt sich um fast 2 Milliarden EUR.

Goran Obradović, Delivery Unit Manager des Unternehmens "Endava", das als Partner von "eKapija" diesen Runden Tisch veranstaltet hat, wies auf Vorteile einer schnelleren Ausbildung hin, statt zu langen, fünfjährigen Studienprogramme. Die Hochschulen hinken bereits hinter den Entwicklungen in der IT-Branche hinterher. Er unterstrich auch, wie wichtig die Partnerschaft zwischen dem Staat und dem Privatsektor in diesem Bereich sei.

In Unterschied zu ihm ist Milan Šolaja, Geschäftsführer des ICT-Clusters Vojvodina der Meinung, dass wir einen systematischen Ansatz zur Lösung benötigen, parallel zur Einführung der IT-Ausbildung schon in der 1. Klasse der Grundschule, zur Entwicklung der Kultur des Unternehmertums, der infrastrukturellen Unterstützung und der Digitalisierung der Verwaltung.

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