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Jeder zweite Angehöriger der Generation Y ist arbeitslos - Unternehmen in der Region wollen das Problem der Jugendarbeitslosigkeit gemeinsam lösen

Quelle: eKapija Dienstag, 11.11.2014. 16:44
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(FotoIvana Vuksa)
1,2 Mrd. junge Menschen in der Europäischen Union sollten erwerbsfähig werden, und nur 300 Mio. können mit einem Arbeitsplatz rechnen! In Kroatien und Serbien ist jeder zweite junge Mensch unter 25 arbeitslos, in Mazedonien 53%, und in Bosnien-Herzegowina fast 60%. Wenn wir jungen Menschen nicht ermöglichen, ihren Lebensunterhalt durch Unternehmertum bzw. unternehmerische Projekte und mehr Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt zu verdienen, sind die Folgen für die Gesamtgesellschaft unabsehbar, sagte Carmen Majetić Pavić, Programmdirektorin der Konferenz "HR Business Arena" in einem Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija".

"HR Business Arena" hat sich zur Plattform für die gesellschaftlich nützliche Initiative entwickelt, mit dem Ziel, die Zusammenarbeit zwischen regionalen Unternehmen und dem Bildungswesen zu fördern. Um die erfolgreiche gesellschaftliche Integration der jungen Menschen im Alter von 18 bis 30 Jahre zu ermöglichen, wurde im April dieses Jahres in Dubrovnik ein Memorandum über gemeinsame Initiative für Beschäftigung von Jugendlichen in der Region unterzeichnet. Diese Initiative ("Youth Employment Initiative in the Region") sollte in den folgenden 3 Jahren realisiert werden. Das Memorandum wurde bisher von 24 Unternehmen unterzeichnet. Die letzten Unternehmen , die sich an der jüngsten Konferenz in Belgrad angeschlossen haben, sind "Biomelem", WIFI Hrvatska, HRPRO und "Ernst & Young" Serbien.

Unternehmen, die das Memorandum unterzeichneten, stimmten der Zusammenarbeit zu, um die Integration der Wirtschaft, des Bildungswesen, der Staats- und kommunalen Verwaltung zu fördern. Staatsbehördne versuchen überall, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, könnnen aber dieses Problem nicht allein lösen, glaubt Majetić Pavić. Es ist notwendig, dass Unternehmen eine gewisse Verantwortung übernehmen.

- Unternehmen sind in der Lage, positive Veränderungen in der Gesellschaft zu initiieren und die Verantwortung zu übernehmen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten für die Unterstützung von Jugendlichen. Man muss vor allem die Zusammenarbeit mit dem Schulwesen und Fachschulen intensivieren, um Mängel im Bildungssystem zu überwinden und zugleich junge Menschen ermutigen, die Kleinunternehmen oder Genossenschaften gründen möchten. Ihnen kann man z.B. die logistische Unterstützung bzw. Gewerberäume und die Ausstattung sowie die finanzielle und kommerzielle Beratung bieten.

Der Inhalt des Memorandums ist nicht verbindlich für Unternehmen. Es handelt sich um einen ethischen Kodex und die soziale Verantwortung. Jedes Unternehmen kann im Rahmen seiner eigenen Möglichkeiten, Geschäfts- und Beschäftigungsplänen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit und zur Ausbildung junger Menschen für den Arbeitsmarkt beitragen und daran mit anderen Unterzeichnern zusammenarbeiten.

Unterzeichner des Memorandums in DubrovnikUnterzeichner des Memorandums in Dubrovnik

- Wir erwarten, dass in den nächsten drei Jahren neue Beschäftigungsprojekte gestartet werden, dass Unternehmen mehr kürzere Praktika für junge Fachleute organisieren, nach denen die besten Kandidaten gewählt und eingestellt werden, die Mobilisierung einer größeren Zahl arbeitsloser jungen Menschen und ihre aktive Beteiligung am Arbeistmarkt. Wir werden Trainings- und Mentoring-Programme organisieren, das Unternehmertum und die Selbstbeschäftigung von jungen Menschen unterstützen, Stipendien für junge begabte Menschen sichern, ehrenamtliche Praktika organisieren, mit Studentenverbänden intensiver zusammenarbeiten usw.

Besonders wichtig sei, glaubt Majetić Pavić, die entsprechende Kommunikation und Verringerung der Kluft zwischen dem Bildungssystem und der Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Das größte Problem aller Bildungssysteme in der Region ist ihr Fokus auf den Erwerb von Faktenwissen ohne aktive Beteiligung von Lernenden am Unterricht. Um die Unterschiede zu verringern und die Entwicklung von Schulen und anderen Bildungseinrichtungne zu fördern, benötigen wir die kontiniuerliche Zusammenarbeit zwischen dem Bildungwesen und der Wirtschaft, die Einführung eines dauerhaften Systems der externen Bewertung und Überwachung von Bildungseinrichtungen. Die Einführung des Schulfachs "Unternehmertum" wäre sehr nützlich, glaubt unser Gast, um junge Menschen zum Unternehmertum und Proaktivität zu ermutigen.

- Alle müssen bereit sein, sich an den Markt anzupassen, weil es passiert immer häufiger, das ein Berufsprofil nicht mehr gefragt wird und dass sich man möglichst schnell umschulen muss. Das System muss in der Lage sein, genauso schnell neue Lehrpläne zu "erzeugen".



(FotoIvana Vuksa)
Die Veränderungen sind unausweichlich auch in Hinsicht auf die Werte, die neue Generationen mitbringen. Viele Angehörige der Generation Y sind unabhängig und antiautoritär. Ihre Wahrnehmung von Chef ist nicht traditionell. Sie sehen ihn mehr als Mentor, Freund oder Trainer.

- Junge Menschen zwingen uns dazu, die Definition von Autorität zu verändern und neue Beschäftigungsformen, Organisationsstrukturen und Prozesse zu erfinden. Diese Generation ist anspruchsvoll, sie wollen Ausbildung und Praxis, die Anerkennung, sie möchten nach ihrem Willen leben und sie möchten das jetzt. Wenn Manager sie lernen, effektiv zu trainineren, könnten sie sich zur produktivsten Generation aller Zeiten entwickeln - glaubt unser Gast.

Neue Unterzeichner im März 2015

Die regionale Initiative für Beschäftigung von Jugendlichen wurde, unter andrem, von folgenden Unternehmen unterzeichnet: Agrokor, Atlantic Gruppe, Delta Holding, Gorenje, IBM Hrvatska, Podravka, Vipnet Kroatien, MK Grupa, Nestle Adriatic, NIS Gazprom Neft, NLB, Privredna banka Zagreb, Telenor Srbija usw.

Dei Initiative wurde von der Europäischen Bank für Wiederaufbau udn Etnwicklung (EBRD) unterstützt. Noch einige Unternehmen kündigten die Unterzeichnung des Memorandums an der HR-Konferenz in Dubrovnik Ende März 2015 an.

Ivana Bezarević

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