Janez Fajfar, Bürgermeister von Bled - Schöne Seen locken Gäste an
Im Winter stehen hier Gästen 6.000 Betten, und im Sommer sogar 7.000 zur Verfügung. Einnahmen aus dem Tourismus lassen sich sehr schwer messen, erfahren wir von Janez Fajfer, Bürgermeister von Bled. Durch die Erhebung der Fremdenverkehrsabgabe erwirtschaftet aber die Gemeinde fast 1 Mio. EUR jährlich. Dies ist etwa 8% der gesamten kommunalen Einnahmen, die in die weitere Entwicklung des Tourismus - Werbung, Instandhaltung von touristischen Objekten, Umwelt investiert werden.
Mit dem Bürgermeister von Bled haben wir über neue Inhalte und Angebote für Touristen gesprochen, über Erfahrungen, die wir in unseren Touristenzentren implementieren könnten, über die Zusammenarbeit zwischen Ländern in der Region sowie über die Erhaltung der Besonderheit dieses Reiseziels.
- Im Laufe 2016 haben wir mehr als 400.000 Touristen registriert, die fast 900.000 Übernachtungen gebucht haben. Der größte Teil ist aus Großbritannien, Italien und Deutschland gekommen, aber 2% der Übernachtungen in Bled entfallen auf Gäste aus Serbien - erzählt Fajfar in einem Interview für unser Portal.
Der Bürgermeister, der das Amt in Bled seit 2006 ausübt, kündigt neue Übernachtungsmöglichkeiten in der nächsten Zeit an.
- Wir planen, noch ein Hotel mit 150 Zimmern sowie einige kleinere Hotels bis zu 50 Zimmern bauen zu lassen, aber alles hängt von privaten Investoren ab.
Auf die Frage, wie sie mit privaten Investoren zusammenarbeiten, wie auch, wie sie diese Investitioenn unterstrützen - durch Anreiche oder Erleichterungen, antwortet unser Gast, dass die Gemeinde die städtebaulichen Bedingungen sichert sowie die Unterstützung an manchen Standorten. Das Wachstum wird insbesondere im Bereich der privaten Pensionen registriert (Bis 50% der Nettofläche des einzelnen Hauses lassen sich in Fremdenzimmer verwandeln).
Nützliche Erfahrungen
(Bleder Insel) Trotz des großen Interesses der Investoren und der Anforderungen für den Bau in der Nähe des Sees gelang es der Gemeinde Bled die Exklusivität eines erstklassigen Ferienortes zu bewahren (was man für eine große Anzahl von touristischen Zentren in Serbien nicht sagen könnte). Das wird durch Einschränkungen in Flächennutzungs- und Bebauungspläne sowie durch das intelligente Management und die Erhaltung der natürlichen Ressourcen - Ufer und Wälder um den See - erzielt.- Wir haben fast nie Probleme mit dem illegalen Bau, und dann meistens mit dem Bau von Nebengebäuden, Garagen oder kleineren Objekten in Gärten - so Fajfar.
Eine der Besonderheiten von Bled sind sogenannte touristische Farmen. Serbien verfügt auch über sehr schöne Bauernhöfe, sodass es scheint, dass wir dieses Modell bei uns mit Erfolg anwenden könnten. Der Standort sei aber die wichtigste Voraussetzung für seine Nachhaltigkeit, unterstreicht Fajfar.
- In Bled ist das die Nähe des Sees, aber es gibt auch andere wichtige Faktoren - vor allem die Umgebung, die Natur und lokale Produkte...
Der Bürgermeister von Bled hat mehrere Empfehlungen und Ratschläge für die Entwicklung des Tourismus um unseren Seen.
- Man muss zunächst die Seen und ihre Ufer sauber machen, die Ufer sanieren und die entsprechende Infrastruktur für die Erholung, Rekreation und den Sport - Rad- und Gehwege, Piers - bauen lassen - sagt Fajfar und weist auf die bisher sehr gute Zusammenarbeit mit den Kommunen in Serbien, insbesondere mit den Belgrader Stadtbezirken Vracar und Rakovica sowie mit der Stadt Subotica hin.
Landwirtschaftliche Produkte sind Zukunft
Neben dem Tourismus, der mit zahlreichen Hotels, Pensionen, Agrartourismus, Jugendherbergen und Campingplätzen um den See den wichtigsten Wirtschaftssektor darstellt, tragen auch die Forstwirtschaft, Tischlerei, Energie erzeugende Lösungen, zahlreiche kleine Unternehmen und viele Personen, die online arbieten, zum Wirtschaftswachstum der Gemeinde bei.
- Das größte Entwicklungspotenzial haben wir in der Herstellung von lokalen Produkten erkannt, in erster Linie im Obstbau, aber auch in der Produktion von Käse und Fleisch und in der Landwirtschaft - fügt Fajfar hinzu.
Die Arbeiten an der nördlichen und südlichen Ortsumgehung seien, laut seinen Worten, die wichtigsten Projekte der Gemeinde 2017. Man will die Frage des Verkehrs in Bled endlich lösen.
Bled ist fast drei Jahrzehnte sehr aktiv im internationalen Kongresstourismus präsent, und der Kongresstourismus wurde als das große Potenzial Südosteuropas erkannt. Fachleute sind der Meinung, dass die Städte in der Region in diesem Bereich zusammenarbeiten können.
- Der Kongresstourismus stellt etwas Besonders dar - so Fajfar.
- Am wichtigsten sind, wie immer, der Stadort und die Zugänglichkeit - die Nähe zum Flughafen und andere Infrastruktur, insbeondere die Kongressinfrastruktur. Bled ist auf Kongresse und andere Businessevents mit max. 500 Teilnehmern wegen der beschränkten Kapazitäten des Festivalsaals fokussiert - erzählt der Gast von eKapija und erinnert daran, dass 1986 in Bled "Albatros" gegründet wurde, damals der erste private, auf den Kongresstourismus spezialisierte Reiseveranstalter in einem sozialistischen Land.
Touristenattraktion
Erholsame Speziergänge entlang des Bleder Sees, Kutschen- oder Paddelbootfahrten, die Besichtigung der Insel, der Glockenturm der Marienkirche auf der Insel, durch den Wald zur Burg von Bled steigen - das ist nur ein Teil der unvergesslichen Erinnerungen für jeden Gast, der Bled besucht.
Die größte Touristenattraktion ist sicher der Bleder See selbst, in den etwa fünfzehn Ströme und Bäche fließen. Die kleine Bleder Insel im See ist die einzige, natürliche Insel in Slowenien. Die Burg von Bled (slowenisch: Blejski grad) thront mehr als tausend Jahre auf einem steil aufragenden Felsen über dem See. Eine interessante Sehenswürdigkeit ist die ehemalige Residenz des jugoslawischen Präsidenten Josip Broz Tito - die Villa Bled - die 1984 in ein luxuiöses Hotel verwandelt wurde, sowie zahlreiche Restaurants, Souvenierläden ...
Ivana Bezarević
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