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Zwei Investmentfonds übernehmen Stada und Hemofarm für 5,31 Mrd. EUR - Ohne Stellenabbau und Veränderungen in der Expansionspolitik

Quelle: eKapija Montag, 24.04.2017. 15:48
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Die deutsche Pharmagruppe Stada, der seit 2006 das Pharmaunternehmen Hemofarm mit Sitz in Vrsac gehört, akzeptierte das Übernahmeangebot von zwei Investmentfonds, Bain Capital und Cinven, im Wert von 5,31 Milliarden EUR. Das wurde am Mittwoch (19. April 2017) vom Generaldirektor und Vorstandsvorsitzenen der Stadta Gruppe Matthias Wiedenfels bestätigt.

- Nach den mehrmonatigen Verhandlungen mit dem US-amerikanischen Fonds Bain Capital und dem britischen Cinven haben wir uns über den Aktienpreis von 66 EUR (bzw. 65,28 + Dividene) geeinigt. Der Vorstand und der Aufsichtsrat von Stada haben diesem Preis als entsprechend zugestimmt und Aktionären den Verkauf von Anteilen empfohlen - erklärte Wiedenfel, der gemeinsam mit dem Generaldirektor von Hemofarm, Ronald Seeliger, den Firmensitz in Vrsac besuchte, um alle Mitarbeiter über die bevorstehende Übernahme von Stada und die Auswirkungen auf Mitarbeiter zu benachrichtigen.

Es handele sich um Eigentümerwechsel, und keinesfalls um die Veränderung von Geschäftsmethoden, erklärte er. Man sollte keinen Stellenabbau, mindestens in den nächsten vier Jahren erwarten, und neue Investitionen seien nicht ausgeschlossen.

Ein neues Kapitel in der Entwicklung von Hemofarm

Das Gesprech zwischen dem Konzernchef und Mitarbeitern von Hemofarm konnten auch Arbeiter in anderen Fabriken von Stada und seinen Vertretungen in Südosteuropa über Videoverbindung verfolgen.

Wiedenfels erklärte, er sei in Vrsac gekommen, um Mitarbeitern drei Nachrichten zu vermitteln. Zuerst - dass man nach den langen Verhandlungen eine Einigung mit zwei Fonds erzielt habe, zweitens - dass diese Entscheidung vom Vortand und Aufsichtsrat der Stada Gruppe zugestimmt worden sei, und drittens - dass man bereits einen sehr guten Auftrag nicht nur für Deutschland sondern für ganz Evropa ausgehandelt habe.

- Es hanelt sich um den stärksten Investitiosnvertrag, den man je in Deutschland ausgehandelt hat. Die Verhandlungen waren sehr anstrengend und hart, sie haben sehr lange gedauert. Das waren nicht nur zwei Fonds, sondern vier Unternehmen, mit denen wir gesprochen haben - fügte Wiedenfels hinzu.

Außer mit Fonds Bain Capital und Cinven, worüber eKapija bereits geschrieben hat, verhandelte Stada auch mit dem chinesischen Unternehmen Shanghai Fosun Pharmaceutical und einem Konsortium von Advent und Permire.

Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der Stada Gruppe Matthias Wiedenfels und Generaldirektor von Hemofarm Ronald Seeliger mit Mitarbeitern im Werk in VrsacGeneraldirektor und Vorstandsvorsitzender der Stada Gruppe Matthias Wiedenfels und Generaldirektor von Hemofarm Ronald Seeliger mit Mitarbeitern im Werk in Vrsac
- Die Fonds werden die 100-prozentige Kontrolle übernehmen, werden aber die bisherige Strategie des Unternehmens nicht verändern. Sie haben den großen Wert unserer Produktionsstandorte erkannt, und wir sind überzeugt davon, dass sie unser Unternehmen nicht zerstückeln wollen - unterstrich Wiedenfells und fügte hinzu, dass der ausgehandelte Auftrag von großer Bedeutung für alle Mitglieder der Stada Gruppe, und selbstverständlich auch für Hemofarm sei.

Wenn es um die Vision des weiteren Wachstums des Unternehmens gehe, unterstrich er, dass das erwähnte Angebot durch einen zusätzlichen Vertrag verstärkt wurde, der die weitere Entwicklung der wichtigsten Einheiten von Stada garantiere.

- Unsere Mitarbeiter in Serbien, 3.000 von ihnen, genauso wie ihre Kollegen in 30 Ländern weltweit, sollten sich keine Sorgen über ihre Zukunft machen. Der künftige Inhaber hat sich dazu verpflichtet, die der Arbeitnehmerrechte und Löhne nicht zu verändern und auf den Stellenabbau in den folgenden vier Jahren zu verzichten. Das betrifft, leider, nicht diejenigen, die bereits zu entlassen waren - unterstrich Wiedenfalls und fügte hinzu, dass er neue Investitionen nicht nur in Vrsac, sondern in der ganzen Region erwarte.

Generaldirektor von Hemofarm und Vorsitzender der Stada Gruppe in Südosteuropa, Ronald Seeliger, erinnerte daran, dass Hemofarm bereits in einer ähnlichen Lage war - vor zehn Jahren, nach der Übernahme seitens der Stadta Gruppe.

- Die Investition im Wert von mehreren Millionen EUR war eine gute Kombination der deutschen Effizienz im Geschäft und des Know-hows und Engagements der Beschäftigten von Hemofarm. Diese Kombination hat Hemofarm zum regionalen Leader in der Produktion und Ausfuhr von Arzneimitteln entwickelt. Wir stehen derzeit vor einer neuen Phase, um unsere Leistungen zu verbessern - so Seeliger.

Seeliger erinnerte daran, dass Hemofarn in 38 Länder ausführe, dass das Unternehmen mehr als 3.000 Mitarbeiter beschäftige, über moderne Fabriken, im Einklang mit den höchsten pharmazeutischen Normen, in Serbine, Montenegro und der Republik Srpska verfüge.

Der aktuelle Eigentümerwechsel sollte allen in der Gruppe als Motiv für die Stärkung der Positionen auf bestehenden Märkten sowie für die Erschließung von neuen rund um die Welt dienen, sagte er beim Treffen.

Unterstützung für neue Übernahmen

Die aktuelle Geschäftsleitung von Stada habe, laut Berichten der Belgrader Medien, vor, einen Umsatz von 2,7 Milliarden EUR 2019 sowie einen Gewinn von rund 590 Mio. EUR. Künftige Inhaber haben diese Entwicklungsvision akzeptiert und sind bereit, notwendige finanzielle und strategische Hilfe für eventuelle Übernahmen, Erweiterung der Produktpalette und Erschließung von neuen Märkten zu leisten.

Hemofarm in Stada

Durch die strategische Reorganisation des Konzerns Stada wurde im Vorjahr die Sparte Südosteuropa unter der Leitung von Hemofarm gegründet. Serbien wurde dadurch zum Regionalzentrum dieses internationalen Konzerns. Hemofarm leitet das Geschäft in Südosteuropa, deckt Ungarn, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Albanien, Bulgarien, Rumänien und Serbien.

Zur Erinnerung: Stada hat im August 2006 98% der Aktien des serbischen Pharmaunternehmens mit Sitz in Vrsac gekauft. 3,3 Mio. Anteile wurden damals ein wenig mehr als 475 Mio. EUR bezahlt. Der deutsche Pharmakonzern hat 146,97 EUR für jeden Anteil geboten.

Hemofarm gehört zu den führenden Herstellern von Arzneimitteln und Exportunternehmen in Serbien. Sie erzeugen mehr als vier Milliarden Tabletten und Kapseln jährlich. 72% der Produktion wurden 2016 ausgeführt. Hemofarm hat in den letzten zwölf Monaten zwei Übernahmen in Serbien realisiert: seit dem August 2016 gehört das Unternehmen "Ivancic i sinovi" zur Hemofarm, und seit dem Anfang 2017 auch das Großhandelunternehmen "Velexfarm".

S.Š.

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